SV Henstedt-Ulzburg gewinnt Turnier bei Eintracht Norderstedt. Beide Endspielgegner beklagen Verletzte.

Norderstedt. Den erwünschten Härtetest hat er zwar bekommen. Doch Trainer Jens Martens sah den 2:1 (2:0)-Sieg seines SV Henstedt-Ulzburg gegen Eintracht Norderstedt im Finale des Fußball-Vorbereitungsturniers an der Ochsenzoller Straße mit einem lachenden und einem weinenden Auge. "Das Einzige, was den guten Eindruck trübt, sind unsere vielen Verletzten", sagte der Coach des Schleswig-Holstein-Ligisten ein wenig zerknirscht.

Speziell die Partie gegen den Gastgeber war mehr als nur ein Testkick und reichte von der Intensität bereits an Punktspielniveau heran. Den Sieg im Duell der beiden mit Abstand besten Teams aus dem Kreis Segeberg musste der SVHU indes teuer bezahlen. Nacheinander zogen sich Sebastian Mahnke, Tim Jeske, Timo Mäkelmann und Kapitän Alexander Glandt mehr oder weniger schwere Blessuren zu.

"Was wir gegen TuRa Harksheide an Gegenwehr zu wenig hatten, gab es hier genug", so Martens. Die größten Sorgen bereiten ihm Tim Jeske und Jan Lüneburg. Ersterer verletzte sich bei einem Foul von Eintracht-Keeper Frederic Böse am Unterschenkel, während Lüneburg im Match gegen TuRa mit einer Zehenverletzung vom Feld musste - hier besteht sogar Verdacht auf eine Fraktur.

Norderstedts Trainer Marco Krausz ist ebenfalls zum bangen Warten auf eine Diagnose verdammt. Angreifer Jendrik Bauer zog sich nach dem Spiel gegen den WSV Tangstedt in der Kabine eine Meniskusverletzung zu und wird bereits heute operiert.

Der Eintracht-Coach hofft, dass seine Mannschaft die gewonnenen Erkenntnisse auch tatsächlich umsetzen kann. Anlass zur Fehleranalyse gibt es zumindest: Die Eintracht-Abwehr wackelte mehrfach bedenklich und begünstigte beide Treffer des SV Henstedt-Ulzburg durch individuelle Patzer. Zudem fehlte oftmals die Abstimmung zwischen beiden Mannschaftsteilen. "Die Balance hat in der ersten Halbzeit nicht funktioniert. Wenn die Beine schwer werden, muss man taktisch disziplinierter stehen", kritisierte Marco Krausz.

Der SVHU als bisher höchstklassigster Testgegner war so ein guter Vorgeschmack für die Herausforderungen, denen sich insbesondere die unerfahrenen Eintracht-Talente in der Oberliga Hamburg ab dem 2. August stellen müssen.

SV Henstedt-Ulzburg: Zick - Kaetow, Hermberg, Hoffmann, Meyer - Glandt (73. Roggow), Homp, Ziller, Mäkelmann (46. Erlenbach) - Jeske (35. Maass), Mahnke (22. Niclas Bessert).

Eintracht Norderstedt: Böse - Davran Barlak (46. Cengiz), Gersdorf, Schmedes (55. Mekan Barlak), Dreyer (55. Geertz) - Schröder, Siedschlag, Koch (55. Kaya), Akyere - Monteiro, Arlioglu.

Tore: 0:1 Mäkelmann (32./Foulelfmeter), 0:2 Ziller (42.), 1:2 Hoffmann (56./Eigentor).

Spiel um Platz drei: WSV Tangstedt - TuRa Harksheide 3:2 (2:0). Bereits vor dem Spiel hatte der WSV Grund zur Freude. Der vom finanzkräftigen Verbandsliga-Verein FC Sylt mit einem lukrativen Angebot umworbene Stürmer Oliver Hirschlein verkündete, dass er Tangstedt auch künftig treu bleiben wird. Trainer Markus Weber: "Ich hatte bis zuletzt Zweifel - gegen Geld kann man eben nichts machen." Für TuRa Harksheide stand das Wochenende ganz im Zeichen des Sieges beim parallel stattfinden Turnier des SC Alstertal-Langenhorn. Das Mammutprogramm brachte den Bezirksligisten ans Limit: Mit Kevin Kowalec, Stefan Bokalarsky und Matthias Sill standen drei TuRa-Spieler an zwei Tagen 270 Minuten auf dem Platz.

Tore: 1:0 Hirschlein (26.), 2:0 Ungewitter (44./Handelfmeter), 2:1 Lazarou (75.), 2:2 Hakan (80.), 3:2 Filusch (87.).

Die Halbfinalspiele, SV Henstedt-Ulzburg - TuRa Harksheide 14:0 (7:0).

Tore: 1:0 Ziller (4.), 2:0 Mäkelmann (9.), 3:0, 4:0 Jeske (13./16.), 5:0 Justus (18.), 6:0 Ziller (24.), 7:0 Kaetow (40.), 8:0 Mahnke (58.), 9:0 Niclas Bessert (65.), 10:0 Jeske (66.), 11:0 Roggow (70.), 12:0 Mahnke (73.), 13:0 Kaetow (74.), 14:0 Mahnke (81.).

Eintracht Norderstedt - WSV Tangstedt 7:1 (3:1).

Tore: 1:0 Siedschlag (3.), 2:0 Cengiz (15.), 2:1 Filusch (18.), 3:1 Arlioglu (37.), 4:1 Kaya (61.), 5:1 Monteiro (73.), 6:1 Werwath (78.), 7:1 Akyere (87.).