Der Coach des WSV Tangstedt wird in der kommenden Saison durch Markus Weber ersetzt und ist auf der Suche nach einem neuen Verein.

Tangstedt. Die Fußballsparte des WSV Tangstedt feiert mit der Kreisliga-Meisterschaft und dem Aufstieg in die Verbandsliga Süd-Ost den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte. Trotzdem wird Trainer Manfred Lorenz (62) den Club nach nur 21 Monaten wieder verlassen. Die Norderstedter Zeitung fragte den Lemsahler, der einer der renommiertesten Trainer in der Hamburger Amateurfußball-Szene ist, nach den Gründen für seinen Abschied.

Norderstedter Zeitung:

Herr Lorenz, Sie werden den WSV Tangstedt nicht weiter trainieren. Warum?

Manfred Lorenz:

Die wirtschaftliche Situation im Verein war lange Zeit sehr vage. Ich bin dem WSV Tangstedt zwar noch entgegengekommen, doch die Clubführung hatte sich bereits anders entschieden. Es ist aber alles korrekt gelaufen, ich gehe nicht im Unfrieden.

NZ:

Wie sieht Ihre sportliche Bilanz aus?

Lorenz:

In der vergangenen Saison dachten wir, dass der fünfte Platz in der Bezirksliga Süd zum Aufstieg reichen würde. Das war nicht so. Jetzt haben wir unser gestecktes sportliches Ziel endlich erreicht.

NZ:

Was haben Sie in den 21 Monaten verändert?

Lorenz:

Wir haben einfach leistungsorientierter Fußball gespielt. Ich habe unter anderem die Viererabwehrkette eingeführt, was gut funktioniert hat.

NZ:

Und wie sieht es mit dem Offensivbereich aus?

Lorenz:

Da spanne ich mal den Bogen zum Deutschen Meister VfL Wolfsburg und dessen Stürmern Grafite und Edin Dzeko. Unsere Angreifer Oliver Hirschlein und Tim Filusch haben zusammen 72 Tore erzielt, Dennis Ungewitter war 17-mal erfolgreich. Man sagt zwar, dass die Abwehr eine Meisterschaft gewinnt, aber unsere Stärke liegt ganz klar in der Offensive.

NZ:

Was hat ihnen beim WSV Tangstedt nicht so gut gefallen?

Lorenz:

Am Anfang gab es einige Widerstände, was aber ganz normal ist, wenn man Dinge ändern will. Einige junge Spieler sind gegangen, weil sie leider nicht genug Geduld hatten. Außerdem war bei unseren Fans manchmal eine gewisse Arroganz zu spüren, sodass wir teilweise als FC Bayern der Kreisliga bezeichnet wurden. Das ist schade, denn wir haben uns den Erfolg erarbeitet und sind verdient Meister geworden.

NZ:

Wie geht es jetzt bei Ihnen in Sachen Fußball weiter?

Lorenz:

Mein Vertrag endet am 30. Juni. Bis jetzt habe ich noch keinen neuen Verein.