Die Stimmung unmittelbar nach dem Abpfiff des Viertelfinal-Hinspiels um die Deutsche B-Jugend-Handballmeisterschaft war gedrückt.

Todesfelde - "So schlecht haben wir das letzte halbe Jahr nicht mehr gespielt", kommentierte Trainerin Gabriella Nemeth die 21:25 (13:13)-Niederlage des SV Todesfelde bei der JSG Nellingen-Wolfschlugen, "Nellingen ist zwar eine Topmannschaft, aber was wir in der zweiten Halbzeit geboten haben, war miserabel. Das muss ich erst einmal verarbeiten."

Auskunftsfreudiger war da schon Vereinschef Holger Böhm, der mit einem SMS-Live-Ticker über den Spielverlauf informierte. Mit 50 Fans hatte Handball-Liebhaber Böhm den Nordostdeutschen Champion auf seiner 750-Kilometer-Tour zum Titelträger des Süddeutschen Handballverbandes begleitet.

"In der Halle herrschte ein ohrenbetäubender Lärm. Unsere Mädchen haben sich beeindrucken lassen und nicht ihr wahres Leistungsvermögen abgerufen. Keine Spielerin hat Normalform erreicht", so der Vereinschef.

Eine Viertelstunde vor Schluss setzten sich die Gastgeberinnen ab, weil die Todesfelder Abwehr, die bei den Nordtitelkämpfen noch das Prunkstück der Mannschaft war, nicht energisch genug zupackte.

Die Süddeutschen ließen nach ihrem Vier-Tore-Erfolg bereits den Klassiker "We Are The Champions" aus den Lautsprecherboxen dröhnen; doch Holger Böhm bleibt optimistisch: "Die Toten werden erst am Ende der Schlacht gezählt."

Für das Rückspiel, das am Sonntag, 31. Mai, um 15 Uhr in der Wahlstedter Sporthalle an der Scharnhorststraße ausgetragen wird, will der Vereinschef des SV Todesfelde 500 Handballfans aus dem Kreis Segeberg mobilisieren. "Wir werden den Nellingern dann zeigen, dass auch wir Nordlichter für Handball-Euphorie sorgen können." (mt)

Die Tore für den SV Todesfelde: Trixi Rohlfs (9), Franziska Haupt (8), Rieke Hornig (2), Julia Böttcher, Hannah Pohlmann (je 1).