Vor dem letzten Spieltag in der Oberliga Schleswig-Holstein haben die Handballfrauen Henstedt-Ulzburg/Kisdorf weiter alle Trümpfe in der Hand, den zweiten Tabellenplatz vor dem punktgleichen TSV Altenholz ins Ziel zu retten.

Nach dem 41:25 (19:11)-Kantersieg gegen das zweite Team des SVTO Neumünster hat die HF HUK mit 743:618 ein um sieben Treffer besseres Torverhältnis als die Altenholzerinnen (666:548).

Die Mannschaft aus dem Kieler Vorort muss am letzten Spieltag beim TuS Aumühle-Wohltorf antreten, die HF Henstedt-Ulzburg/Kisdorf gastiert beim Lauenburger SV. Um eine Wettbewerbsverzerrung zu vermeiden, wurden von der Staffelleitung alle Partien für Sonnabend, 19 Uhr, angesetzt.

Die Vizemeisterschaft könnte dann noch zum Regionalliga-Aufstieg berechtigen, wenn der Meister aus Mecklenburg-Vorpommern oder Berlin sein Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen würde. Beide Szenarien sind denkbar. Sowohl der Grün-Weiß Schwerin als auch das zweite Team der Reinickendorfer Füchse Berlin erwägen offensichtlich einen Verzicht.

Theoretisch ist für die HF Henstedt-Ulzburg/Kisdorf sogar noch der Titel und damit die direkte Qualifikation für die höhere Spielklasse möglich. Der Grund: Spitzenreiter MTV Herzhorn (41:9 Punkte) leistete sich in eigener Halle mit der überraschenden 22:27-Niederlage gegen den Tabellenfünften TSV Bredstedt einen kapitalen Ausrutscher und hat nun nur noch einen Zähler Vorsprung auf die beiden Verfolger. An einen weiteren Ausrutscher im letzten Match beim Schlusslicht SVTO Neumünster II glaubt bei der HF HUK indes niemand mehr.

Eher nachdenklich analysierte Trainer Sönke Radetzky den letzten Heimauftritt seines Teams. In der Kabine hatte er mit deutlichen Worte die Nachlässigkeiten Mitte der ersten Halbzeit kritisiert, als die Mannschaft eine 8:3-Führung nicht konsequent ausbaute. Erst in den letzten Minuten vor der Pause machten die Gastgeberinnen wieder Tempo und nutzten zudem ihre Chancen kaltschnäuziger.

Der Elan hielt nach dem Wechsel bis zum 28:14 an, ehe sich erneut der Schlendrian einschlich.

"In der Abwehr haben wir die Neumünsteranerinnen viel zu oft frei zum Wurf kommen lassen, und im Angriff fehlte mir einfach die nötige Abgeklärtheit", monierte Radetzky, "vorne fünf Treffer mehr und hinten fünf Gegentore weniger - dann könnten wir jetzt viel ruhiger schlafen", so der Coach, der erst beim anschließenden Grillen seine gute Laune wiederfand. Immerhin: Sieben Tore Vorsprung auf den TSV Altenholz sind ein gutes Polster - zumal die HF Henstedt-Ulzburg/Kisdorf gegen den SVTO Neumünster zumindest phasenweise spielerisch überzeugten.

Die Tore der HF Henstedt-Ulzburg/Kisdorf: Anja Haupt (10), Brigitte Janetzki (7/7 Siebenmeter), Melanie Bachmann (6), Eva Struck (5), Maike Morsdorf (4), Jacqueline Galow (3), Tina Pejic (3), Vanessa Werner, Ann-Kathrin Skubich, Sabrina Wrage (je 1).