Der beste Schachspieler des nördlichsten Bundeslandes kommt vom SK Norderstedt: Aljoscha Feuerstack (20) wurde in Kiel-Altenholz mit 7,5 Punkten aus neun Partien Landesmeister.

Der beste Schachspieler des nördlichsten Bundeslandes kommt vom SK Norderstedt: Aljoscha Feuerstack (20) wurde in Kiel-Altenholz mit 7,5 Punkten aus neun Partien Landesmeister. Und der Youngster hat auch noch gute Manieren: Gegen Ullrich Krause aus Lübeck, den Präsidenten des Schachverbandes Schleswig-Holstein, begnügte sich der in Eckernförde lebende Zivildienstleistende mit einem Remis.

Mit drei Siegen zum Auftakt hatte sich der als Favorit ins Turnier gegangene Zweitliga-Akteur schnell eine glänzende Ausgangsposition verschafft. "Entscheidend war wohl mein Sieg in der fünften Runde gegen meinen Vereinskollegen Oliver Zierke", sagte Aljoscha Feuerstack. Zierke kam am Ende mit 5,5 Punkten auf den Bronzerang. Verbandspräsident Krause wurde aufgrund der besseren Feinwertung (20 070:19 968) Vizemeister.

Der dritte Norderstedter im Teilnehmerfeld, Christian Michna, blieb hinter seinen eigenen Erwartungen zurück und musste sich mit Platz 14 in der Meisterklasse begnügen.

Feuerstack, der 2004 vom Eckernförder SC zum SK Norderstedt kam, um dort vor allem von der Erfahrung des Trainers Suren Petrosian zu profitieren, sicherte sich als Schleswig-Holstein-Meister die Fahrkarte zur DM, die allerdings erst im März 2010 stattfindet.

Mit vier Siegen und drei Unentschieden gegen überwiegend höher eingestufte Gegner trug Feuerstack an Brett zwei maßgeblich zum Klassenerhalt des SK Norderstedt in der 2. Bundesliga bei. Seine gute Bilanz brachte ihm die zweite von drei benötigten Normen auf dem Weg zum Fide-Meister ein. Nachlegen kann er indes nicht sofort. Seine Aufgabe als Zivildienstleistender in einer Tagesstätte für Behinderte nimmt ihn voll in Anspruch.

"Meine Eltern haben mir die ersten Züge beigebracht, als ich acht Jahre alt war", erinnert sich der Champion, der kurz davor steht, seinen Clubkollegen Mihail Kopylov als Topspieler des SK Norderstedt abzulösen.

Dabei hat der talentierte Denksportler sein Potenzial noch nicht einmal ausgeschöpft. "Im Moment verbringe ich nicht viel Zeit am Brett. Nur auf die Mannschaftskämpfe und Turniere bereite ich mich vor." Aljoscha Feuerstack kann sich gut vorstellen, nach Beendigung des Zivildienstes Ende Juni ein Jahr lang ganz intensiv Schach zu spielen. Als Profi möchte er allerdings nicht durch die Welt reisen: "Das Leben aus dem Koffer würde mir keinen Spaß bringen."

Der Weg zum Titel: Aljoscha Feuerstack - Carsten Hamann (Preetzer TSV) 1:0, Feuerstack - Andreas Hein (Lübecker SV) 1:0, Feuerstack - Jörg Zeller (Schwarzenbeker SK) 1:0, Feuerstack - Ullrich Krause (Lübecker SV) 0,5:0,5, Feuerstack - Oliver Zierke (SK Norderstedt) 1:0, Feuerstack - Ralf Menzel (Agon Neumünster) 1:0, Feuerstack - Arne Jochens (Kieler SG) 0,5:0,5, Feuerstack - Giso Jahnke (Itzehoer SV) 1:0, Feuerstack - Ferdinand Voelzke (SG Turm Kiel) 0,5:0,5.

Kandidatenklasse: 2. Helmut Kracht (SV Kaltenkirchen/6 Punkte), 17. Rüdiger Schäfer (SK Norderstedt/4,5), 27. Achim Nowack (SV Kaltenkirchen/3).

Hauptturnier A: 2. Hans-Jürgen Luckow (SK Norderstedt/7), 7. Andrea Rehder (SV Kaltenkirchen/4,5), 8. Dietrich Howe (SV Kaltenkirchen/4,5).

Hauptturnier(Jungsenioren): 13. Uwe Weck (SV Kaltenkirchen/3).

Basisgruppe: 10. Herbert Ketelsen (SV Kaltenkirchen/4,5).