Norderstedt. Craft Beer vom Fass, Cycling-Club, Afterwork, Pubquiz, EM: House of Superfreunde in Norderstedt hat Mix aus Events und Bierhallen-Flair.

Eine Sache ist Stefan Schröer wichtig, ein Satz, der für ihn das House of Superfreunde ausmacht: „Das spontane Bier ist bei uns immer drin. Ohne, dass du reservierst.“ Daran habe sich nichts verändert, seitdem der Geschäftsführer und sein Team im September 2022 den Wechsel von Hamburg nach Norderstedt gewagt hatten. Sie sind weder eine reine Kneipe noch bloß ein Restaurant, technisch gesehen auch kein Brauhaus, sondern irgendwie eine Mischung aus allem. Etwas angelehnt an US-amerikanische Vorbilder mit offen gestalteten Bierhallen und viel Craft Beer, dieses Konzept haben sie in die Stadt gebracht. „Wir sind glücklich, wie es läuft“, sagt Schröer. Und deswegen haben sich die Superfreunde für Frühling und Sommer viel vorgenommen.

Längst ist der Biergarten an der Ochsenzoller Straße 103 offen. Wer bei gutem Wetter draußen sitzen möchte, kann das auch. Mittwoch und Donnerstag von 17 bis 23 Uhr, am Freitag und Sonnabend bis 0 Uhr, und an Sonntagen („wetter- und personalabhängig“) von 15 bis 20 Uhr, auf diese Öffnungszeiten setzt man derzeit. Wobei die Terrasse nur bis 22 Uhr genehmigt ist, so wie überall in Schleswig-Holstein, wenn es um Außengastronomie geht. „Danach verlagert es sich rein.“

House of Superfreunde in Norderstedt: Biergarten-Check – und die Pläne für den Sommer

Auch mit anderen Tagen war in der Vergangenheit experimentiert worden, grundsätzlich ist Schröer dafür auch bereit, aber: „Wir suchen Personal im Service und auch in der Küche. Es können Quereinsteiger sein, das finde ich sogar gut, ich bin auch einer. Ich glaube, es ist ein super Ausgleich neben einem normalen Job, wenn man Bock hat, einmal in der Woche in der Gastro zu arbeiten, wenn man ansonsten am Schreibtisch sitzt.“ Die Superfreunde sind nicht allein bei ihrer Suche, „ich höre es überall, in Hamburg ist es noch schlimmer“.

Vor Corona sei es einfacher gewesen, Leute zu finden. Vielleicht sei der Job manchen zu anstrengend, mutmaßt er. „Aber das muss es nicht sein. Wir sind irgendwas zwischen Bar und Restaurant, und wir haben nicht bis in die Puppen geöffnet. Und man hat immer mit gut gelaunten Menschen zu tun.“

Renner Pub-Quiz und Bingo: Immer donnerstags gibt es eine Abendveranstaltung

Generell ist die Herausforderung, aus gelegentlicher Kundschaft eine Stammkundschaft werden zu lassen, die dann wiederum die Location weiterempfiehlt. Was die Superfreunde merken: Themenabende ziehen. Ein Renner sind die Pub-Quizze. „Das läuft echt gut, wir machen jetzt auch mehr Termine.“

Das Gleiche gilt für die Bingo-Abende. „Wir haben jetzt an jedem Donnerstag ein Event.“ Und so etwas brauche man auch, bestätigt er. „Du musst aktivieren, um bekannter zu werden. Einfach die Tür aufmachen, ein Bier anbieten und etwas zu essen, reicht vielen heute nicht mehr.“

Das House of Superfreunde in Norderstedt, hier die Restaurant-Managerin Svenja Hardt, hat immer zwölf Biere frischgezapft vom Hahn.
Das House of Superfreunde in Norderstedt, hier die Restaurant-Managerin Svenja Hardt, hat immer zwölf Biere frischgezapft vom Hahn. © Christopher Mey | Christopher Mey

Radfahren in großer Gruppe: Der „Cycling Club“ wird immer beliebter

Kürzlich gestartet ist auch der „Metal-Mittwoch“ für gleichgesinnte Freunde härterer Klänge, inklusive Playlist, die selbst mitgestaltet werden kann. „Auch Afterwork versuchen wir einmal im Monat zu machen, dann mit einem chilligen DJ-Set, Funk, Disco und House.“ Das nächste Mal am 26. April.

Eine ganz andere Idee hat mittlerweile eine überraschende Dynamik angenommen: Der „Cycling Club“, also das gemeinsame Radfahren, wächst und wächst. „Wir machen einmal im Monat ein Event, immer samstags. Jeder kann mitfahren, es ist immer umsonst. Da trifft man sich vormittags, es gibt verschiedene Touren, 40, 50 Kilometer, 100 Kilometer, auch mal ein bisschen mehr. Ich fahre auch selbst.“ Wer mitmachen möchte, muss sich aber vorher anmelden. Für den nächsten Termin sind es schon rund 40.

Am 31. Mai und 1. Juni feiern die Superfreunde ihr eigenes Fest

„Ab Mai machen wir alle zwei Wochen auch eine Afterwork-Fahrt, das werden so um die 30 Kilometer sein.“ Passend zum „Cycling Club“ gibt es auch ein extra Superfreunde-Bier, ebenso hat sich mittlerweile ein Team gefunden, das in Trikots fährt. Vielleicht auch bei den Cyclassics, „mal schauen“.

Im August wird es ein Rad-Wochenende geben mit Workshops, etwa zur Fahrrad-Reparatur. Auch Familientage sollen mit dem „Cycling Club“ verbunden werden. „Das ist eigentlich aus Zufall entstanden. Wir hatten einmal früher auf, da waren plötzlich viele Familien hier, weil das mit den Kindern die perfekte Zeit war. Wir haben tolles Feedback bekommen. Und daher machen wir an diesen Tagen dann ab 14 Uhr die Gastro auf.“

House of Superfreunde: Zwölf Biere vom Zapfhahn, Speisekarte mit Essen für Veganer und Fleischfreunde

Für das Superfreunde-Fest am 31. Mai und 1. Juni laufen die Vorbereitungen, drei Gast-Brauereien aus England (Verdant), den Niederlanden (Baxbier) und Hamburg (Billbrew) sind dabei. „Das sind unsere Partner, mit denen wir auch Tastings machen.“ Bis zu zwei neue Superfreunde-Biere oder Neuauflagen von beliebten Sorten gibt es pro Monat am Zapfhahn, dazu Biere von befreundeten Brauereien, insgesamt immer zwölf.

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Selbst brauen ist in der früheren Schlachterei aus Platzgründen nicht drin, das geschieht stattdessen überall in Deutschland – in Neumünster, Baden-Württemberg, Berlin oder München. Die aktuelle Taplist gibt es immer online (house-of-superfreunde.com), genauso wie die Speisekarte, die ausdrücklich sowohl auf vegan lebende Menschen ausgerichtet ist als auch auf jene, die gerne Fleisch essen.

Fußball-EM: Auch die Superfreunde planen, Spiele live zu zeigen

Um das größte Event des Sommers wird das House of Superfreunde sowieso nicht umherkommen können: die Fußball-Europameisterschaft. Und ja, aller Voraussicht nach wird es auch hier Spiele zu sehen geben.

„Wir dürfen es zeigen, dürfen Fernseher aufhängen, weil die Spiele im Öffentlich-Rechtlichen laufen. Da sind wir in der Klärung, denn wir sind eigentlich keine Fußball-Location. Aber bei der EM kann man ja fast keinen Bogen drumherum machen. Ich gehe davon aus, dass wir etwas machen.“