Norderstedt. Germany’s next Topmodel, Folge 8: Vor den Streicheleinheiten von Heidi, musste der Kandidat aus Norderstedt Tiefschläge einstecken.

Die gute Nachricht: Lucas Schwarze (24) aus Norderstedt hat auch die nächste Hürde bei Germany’s next Topmodel (GNTM) genommen und ist eine Runde weitergekommen. Aber das war in der Episode 8 der 19. Staffel, die am Donnerstag auf ProSieben lief, wirklich keine große Leistung. Denn Gastgeberin Heidi Klum hat in dieser Folge einfach alle Kandidatinnen und Kandidaten durchgewunken.

Ansonsten gibt es aus Sicht des Norderstedter Models, Schauspielers und Tänzers leider nicht viel Positives zu berichten. Zum einen hat Lucas in dieser Folge ein ganz schweres Foul begangen, das ihn im Kreis seiner Gegenspielerinnen und -spieler zeitweise zu einem Stinkstiefel machte. Zum anderen wurde ihm in einem superexklusiven Loft über den Dächern von Los Angeles in einem Schlafzimmer ganz übel mitgespielt. Eine Mischung aus Retourkutsche, Unfairness und Konkurrenzgehabe. Ganz üble Vibes.

Mike Singer: Lucas witterte seine große Chance

Pop-Sänger Mike Singer suchte sich Models aus für einen Video-Dreh.
Pop-Sänger Mike Singer suchte sich Models aus für einen Video-Dreh. © BMG | Mona Henniges

Aber von vorne: Zunächst durften sich Lucas und seine Mitkandidatinnen und Kandidaten in Frankfurt mal so richtig wie Topmodels fühlen. Sie mussten von Casting zu Casting hoppen und sich um begehrte Model-Jobs balgen. Gleich das erste Casting war so etwas wie die Chance, auf die Lucas schon lange gewartet hatte.

Teenie-Schwarm Mike Singer suchte für das Video zu seinem neuen Song „Million Dollar Baby“ ein paar frische Gesichter, die „keinen Stock im Arsch“ haben und fühlen, worum es in dem Liedchen geht. Lucas Schwarze strahlte übers ganze Gesicht. „Ich tanze seit 14 Jahren. Ich wollte immer auch in die Richtung Tanz und Schauspiel. Würde mich schon übel abfucken, wenn ich den Job nicht bekommen würde.“

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Böses Foul: Lucas schmollte nach dem Casting

Singer ließ die Models auf einer Tanzfläche zu seinem Song performen. Lucas hängte sich rein, versuchte es mit anzüglichen Tanzeinlagen zusammen mit einer Kandidatin. Doch am Ende hatte Mike Singer ihn leider nicht auf der Rechnung für den Video-Dreh. Murder on the dancefloor.

Statt professionell zu akzeptieren, nicht das geliefert zu haben, was von Singer gefordert war, schmollte Lucas Schwarze nun Backstage. Er hatte ja schon angedeutet „übel abgefuckt“ zu sein, falls er den Job nicht bekommen würde. Doch leider kompensierte er seinen Frust damit, über einen von Singers Erwählten abzulästern. Weil der eigentlich gar keinen Bock auf den Job gehabt hatte: Model Armin.

Streß mit den anderen Models

Lukas Schwarze (24) aus Norderstedt (ganz r.) vor dem Sedcard-Shooting in der siebten Folge von Germany's Next Topmodel mit seinen Konkurrenten Luka, Dominik und Julian (v.l.).
Lukas Schwarze (24) aus Norderstedt (ganz r.) vor dem Sedcard-Shooting in der siebten Folge von Germany's Next Topmodel mit seinen Konkurrenten Luka, Dominik und Julian (v.l.). © ProSieben | Richard Hübner

Armin hatte sich nämlich vor dem Singer-Casting gelangweilt gezeigt und gesagt, gerade wenig Bock auf Tanzen zu haben. Umso professioneller, dass Armin mit dieser Einstellung trotzdem so ablieferte, dass Kunde Mike Singer zufrieden war. Doch Lucas unkte: „Finde ich nicht cool, wenn man sowas vor dem Job sagt.“ Er fand es irgendwie unfair, dass jemand den Job bekomme, der gar keine Lust darauf hatte. Und nicht etwa Model Fabienne, die Mike Singer liebe und Fan sei. „Sie hätte den Job mehr verdient!“, sagte Lucas.

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Bei Konkurrenten wie Maximilian und anderen kam das gar nicht gut an. Lucas könne anderen die Jobs nicht gönnen, sagte Maximilian. „Wenn du gut für den Job bist, wirst du dafür gebookt. Nicht, weil du die Marke feierst, den Artist oder sonst irgendetwas machst.“ Lucas hatte gezeigt, dass er offenbar eine Lektion bei GNTM noch nicht gelernt hat: Was du denkst, wer du bist, ist zweitrangig. Was du darstellst in den Augen anderer, hat Priorität.

Zwei neue Job-Optionen, zwei Tiefschläge

Auch beim zweiten Casting war das die Devise: Modedesigner Samuel Gärtner aus Frankfurt suchte Models für die seine nächste Modenschau. Er mache Haute Couture und Freestyle und brauche besondere Models mit Persönlichkeit. Nun – Lucas zählte für den Designer auch nicht zu den heißen Kandidaten. Die nächste Enttäuschung für den Norderstedter.

Beim dritten und letzten Casting setzte Lucas erneut all seine Hoffnung auf seinen ersten Job bei GNTM. Das extrem stylishe Magazin „Sleek“ aus Berlin suchte zwei Models für ein Shooting. „Sleek“ ist eines jener Magazine, in denen wenig Text und viel Fotos stehen, die auf den Tischen der Designer und Art Direktoren dieser Welt landen, um sich zu inspirieren. Sprich: Bist du als Model drin, bis du in. Und was soll man sagen: Lucas spielte keine Rolle in den Augen der „Sleek“-Macher. Der nächste Tiefschlag.

Endlich Hollywood! Doch dann gibts Ärger

Zeit, Frankfurt und das Land zu verlassen. Lucas Schwarze durfte mit allen anderen Models in die Traumstadt Los Angeles fliegen. Bei der Fahrt vom Flughafen in ihre Unterkunft machte sich aber Verunsicherung breit. Denn die meisten Straßen von Los Angeles sind so gar nicht Hollywood, sondern einfach nur hässlich. „Sieht nicht so aus, als ob wir irgendwo eine Villa steht“, kommentierten die Models. Denn sie fuhren auch nicht durch die Hollywood Hills, sondern durch die Straßenschluchten Downtown.

Denn in dieser Staffel gibt es keine Bling-Bling-Villa für die Models. Jedoch: Heidi Klum hatte sich nicht lumpen lassen und die Models in der vielleicht fettesten Stockbetten-WG der Welt einquartiert – einem mehrstöckigen Penthouse auf einem Wolkenkratzer, mit Premium-Blick über die Stadt, Pool und allen Annehmlichkeiten, die Stars und solche, die sich so fühlen wollen, eben so schätzen.

Die Diva und die Bettenwahl

Und in all dem überbordenden Luxus-Wahnsinn hatten die Männer-Models nichts Besseres zu tun, als sich nach einer kurzen „Oh mein Gott!!“-Euphorie und dem fassungslosen Staunen komplett in die gestylten Haare zu kriegen, als es an die Zimmerverteilung ging. Nicht ohne Hintergedanken hatten Klum und die Macher der Schau die Zimmerwahl nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst!“ freigegeben. Wohl wissend, dass hier die Egos aneinander geraten würden.

So kam es: Lucas Schwarze schmiss sich auf ein Bettchen am Fenster. „Ich schlafe immer am Fenster. Das konnte man auch öffnen und ich brauche die frische Luft und bin nicht auf Klimaanlage angewiesen, die mich krank macht.“ Doch dann schneite Diva Maximilian mit seinen drei Kumpels Aldin, Frieder und Jermaine herein und wollte ihn rausschmeißen. „Wir sind eine Vierergruppe, hier sind vier Betten, es gibt genug andere Betten in anderen Zimmern am Fenster.“

Lucas steckt zurück, weil andere die Ego-Schiene fahren

Lucas versuchte vergeblich an das Motto der Zimmerwahl zu erinnern. Sein Kumpel Marvin stellte sich an seine Seite und kritisierte Maximilian und Co. Lucas zeigte sich sogar kompromissbereit und suchte in anderen Zimmern nach einem Platz. Doch da waren nur noch Stockbetten, die entfernt vom Fenster lagen. „Ich kann nachvollziehen, dass die vier in ein Zimmer wollen. Aber ich will auch was. Und was die wollen, ist mir herzlich egal!“

Schließlich gab Lucas auf und kam mit Marvin in einem anderen Zimmer unter. Von den vier Diven gab es weder ein Dankeschön, noch eine Entschuldigung in Richtung von Lucas und Marvin. Charakterlich eine Sechs. „Ich werde da jetzt erstmal auf Abstand gehen“, sagte Marvin. „Es ist jetzt schon das zweite Mal, dass ich zurückstecke, weil andere hier ihre Ego-Schiene fahren“, ärgerte sich Lucas.

Lucas liefert und Heidi Klum dreht durch

Chef-Model und GNTM-Moderatorin Heidi Klum mit Modedesigner Christian Cowan auf dem Rasen eines Footballstadions in Los Angeles.
Chef-Model und GNTM-Moderatorin Heidi Klum mit Modedesigner Christian Cowan auf dem Rasen eines Footballstadions in Los Angeles. © ProSieben | Sven Doornkaat

Doch in der Parade-Disziplin bei GNTM, dem Lauf auf einer Fashion-Show, da war Lucas Schwarze wieder ganz da und konnte endlich ein Erfolgserlebnis für sich verbuchen. In einem Footballstadion in Los Angeles wartete der New Yorker Modedesigner Christian Cowan auf die Models. Exaltierte Mode, Pfennigabsätze, Lackstiefel und Plateauschuhe. Und all das auf einem Footballrasen.

Lucas hatte Glück, bekam einen langen rosafarbenen Mantel und flache Stiefel. Mehr nicht. Er konnte Brust zeigen und seine tätowierten Schwingen darauf. „Würdet ihr jetzt meinen Herzschlag hören! Ich glaube, ich habe eben ADHS bekommen“, sagte Lucas vor dem Lauf ins Stadion. Doch dann flog er entspannt über das Gras des Stadions, vorbei an Cheerleadern und Footballspielern, die Spalier standen.

„Das war wirklich geisteskrank. Ich hatte den ganzen Lauf über Gänsehaut an meinem ganzen Körper!“ Heidi Klum und Designer Cowan spürten seine Ergriffenheit. „Ich liebe Lucas! Ich liebe ihn! Er gibt alles, er will das so sehr, ich finde das so süß!“, sagte die Klum, strahlte über das ganze Gesicht wie ein Honigkuchenpferd und wirkte wie ein aufgeregter Fan. Eine für Lucas Schwarze harte Episode mündet in ein Happy End.