Bad Segeberg. Ein neuer Besucherrekord liegt in der Luft. Für die letzten Vorstellungen gibt es nur noch wenige Tickets.

Winnetou und Old Shatterhand reiten als für immer vereinte Blutsbrüder in den Sonnenuntergang und verabschieden sich: Noch sieben Vorstellungen, dann ist für dieses Jahr Schluss am Segeberger Kalkberg. Die Karl-May-Spiele 2023 gehen in die letzte Runde und stehen vor einem neuen Zuschauerrekord. Aber erst wenn die letzte Aufführung am kommenden Sonntag beendet ist, wird bekanntgegeben, ob die Rekordmarke des vergangenen Jahres (406.925 Zuschauer) überboten wurde.

Die Wahrscheinlichkeit ist hoch: Denn bereits am Freitagabend wird der 400.000 Besucher erwartet. „Damit wird diese Marke drei Vorstellungen früher übersprungen als 2019 und 2022“, sagt Geschäftsführerin Ute Thienel. „Damals war es jeweils die 72. und letzte Vorstellung.“

Karl-May-Spiele: Ein neuer Zuschauerrekord liegt in der Luft

Da es für die letzten Vorstellungen nur noch wenige Karten gibt, könnten es in diesem Jahr bestimmt mehr als 410.000 oder sogar mehr als 420.000 Zuschauer sein, die das Stück am Ende der Saison gesehen haben. Denn in den Kalkberg passen zwischen 7000 und 7500 Zuschauer.

Es war eine erfolgreiche Saison – trotz des vielen Regens. Viele Vorstellungen waren ausverkauft. Die Marke von 300.000 Besuchern wurde bereits zwei Vorstellungen früher erreicht als in der Rekordsaison 2022.

Es gibt nur noch wenige Eintrittskarten für die restliche Vorstellungen

Fest steht das diesjährige Ergebnis erst, wenn am Sonntag die letzten Tickets an der Tageskasse verkauft wurden. Allerdings: Viele Eintrittskarten wird es dann nicht mehr geben.

Karten gibt es nur noch für die Nachmittage am Donnerstag und Freitag. Alle anderen Vorstellungen sind grundsätzlich ausgebucht. Man kann aber noch Karten im umnummerierten Block F bekommen – aber nur telefonisch (01805/952111) und an der Tageskasse. Es ist ratsam, zum Start des Einlasses (eine Stunde vor Vorstellungsbeginn) am Theater zu sein.

Wer am Sonntag dabei ist, sollte gut aufpassen. Denn traditionell weichen die Schauspieler in der letzten Vorstellung ein wenig von ihrem Originaltext ab und machen Scherze, die nicht nur die Zuschauer amüsieren, sondern auch die übrigen Darsteller zum Lachen bringen. Die letzte Vorstellung ist also nicht mehr ganz ernst zu nehmen, obwohl der eigentliche Inhalt des Stücks natürlich nicht verändert wird.

Mini-Shetty Hugo hat das Herz von Livio Cecini in der Rolle des Will Parker – und vieler Zuschauer – erobert.
Mini-Shetty Hugo hat das Herz von Livio Cecini in der Rolle des Will Parker – und vieler Zuschauer – erobert. © Karl-May Spiele | Claus Harlandt

Ute Thienel weiß, dass auch ein Hauch von Melancholie über der Aufführung schweben wird: „Das ganze Team wächst im Laufe der Monate eng zusammen – und in diesem Jahr war es sogar besonders harmonisch. Wenn eine Spielzeit endet, kann man auf der Bühne viele feuchte Augen sehen.“

Aber nicht nur dort, sondern vermutlich auch auf den Zuschauerrängen wird wohl wieder manche Träne verdrückt, wenn sich die Darsteller ein letztes Mal vor dem Publikum verneigen.

Die Karl-May-Spiele 2023 waren ein künstlerischer und finanzieller Erfolg

Direkt nach dem Schlussapplaus halten Darsteller und Produzenten ein großes Schild mit einer magischen Zahl in die Höhe - die Gesamtzuschauerzahl, die dann sofort Aufschluss gibt, ob ein neuer Rekord erreicht wurde. Aber auch wenn das nicht der Fall sein sollte, waren die Karl-May-Spiele 2023 ein künstlerischer und finanzieller Erfolg. Die 6,2 Millionen Euro Produktionskosten sind längst eingespielt. Unter dem Strich erscheint eine dicke schwarze Zahl.

„Winnetou I - Blutsbrüder“ wird noch am Donnerstag, Freitag und Sonnabend um 15 und 20 Uhr und am Sonntag um 15 Uhr gespielt. Tickets können über die Homepage der Karl-May-Spiele gebucht werden.