Norderstedt. Gewinner kaufte Lottoschein in Norderstedt-Mitte – vor zweieinhalb Jahren. Viel Zeit zum Einlösen hat er nicht mehr.

Ein Norderstedter Mensch hatte voller Hoffnung in der Lotto-Annahmestelle in der Moorbek-Passage für 10,60 Euro den Lottoschein mit der Nummer 088349 2510005662 erworben. Kurz darauf die unglaubliche Nachricht: Genau dieser Schein gewann einen ein Kilogramm schweren Goldbarren – mit einem satten Wert von 50.000 Euro.

Das war vor zweieinhalb Jahren. Und der Gewinner des Kilos Gold ist immer noch nicht aufgetaucht. Ist das Nicht-Abholen des Goldbarrens vielleicht nur eine kuriose Goldanlagestrategie? Der Goldbarren, der in Kiel bei der Lottogesellschaft Schleswig-Holstein bereit liegt, ist wegen des gestiegenen Goldpreises heute nämlich über 56.000 Euro wert. Je mehr Zeit vergeht, desto mehr lohnt sich es also den Gewinn abzuholen. Doch, lieber nicht zu lange warten!

Lotto: Norderstedter gewinnt ein Kilo Gold – und holt es nicht ab

Florian Böhmer, Prokurist der Lottogesellschaft Schleswig-Holstein: „Wir haben eine gesetzliche Verjährungsfrist von drei Jahren – der oder die Gewinnerin hat also noch bis zum 31. Dezember Zeit, den Goldbarren bei uns auszulösen.“ Wenn der Gewinn bis Ablauf der Frist nicht abgeholt werde, fließe er wieder in andere Gewinnspiele mit ein, so Böhmer.

„Der Goldbarren war 2020 als Gewinn in einer Sonderauslosung ausgeschrieben – Anfang 2024 wird es voraussichtlich wieder so eine Sonderauslosung geben. Vielleicht wird er dort wieder verlost“, so Böhmer. Genau könne er das jetzt aber noch nicht sagen. So wie ein hoher Lottogewinn eine Besonderheit ist, ist es auch eine Besonderheit, wenn dieser nicht abgeholt wird. „Das kommt wirklich sehr, sehr selten vor – vor allem bei so einem Hochgewinn“, erklärt Böhmer.

Lotto-Gewinn: „Einmal hat jemand 340.000 Euro nicht abgeholt“

Er erinnert sich an einen Fall aus dem Jahr 2017: „Damals hat jemand beim Bingo 340.000 Euro gewonnen – das Geld hat auch nie jemand abgeholt.“ Weitere Fälle sind dem Prokuristen der Lotto-Gesellschaft nicht bekannt. „Wir hatten auf jeden Fall seit etlichen Jahren keinen solchen Fall mehr.“

Denn normal sei das Gegenteil. „Üblicherweise werden Gewinne immer sehr schnell abgeholt – gerade Millionengewinne kommen immer sehr zügig zur Ausschüttung“, so Böhmer. Das ist wohl leicht zu verstehen. Wer will schon bis zum Feierabend warten, um seine Millionen bei der Lotto-Stelle abzuholen?

Lotto-Gewinn: Am 31. Dezember verfällt der Gewinn

Laut Statistik gewinnen Menschen aus der Region übrigens öfter im Lotto. Das zeigt eine Jahrespressemitteilung der Lottogesellschaft Schleswig-Holstein. In Pinneberg, Kiel, Stormarn und Bad Segeberg gab es im Jahr 2022 jeweils sechs Spieler, die einen Betrag von mehr als 100.000 Euro gewonnen haben – auch Hochgewinner genannt.

Mehr Hochgewinner gab es 2022 nur in Nordfriesland und Rendsburg-Eckernförde mit sieben, und Ostholstein mit acht Hochgewinnern. Eine Summe zwischen 50.000 und 100.000 Euro haben letztes Jahr in ganz Schleswig-Holstein nur 37 Personen gewonnen.

Zumindest ein Hochgewinner läuft noch in Norderstedt durch die Gegend und ahnt nichts von seinem Glück. Deshalb: Wer Ende 2020 bei der Sonderauslosung der Lottogesellschaft teilgenommen hat und noch nicht auf seinen Losschein gesehen hat, sollte das in den nächsten Monaten wohl lieber einmal tun. Ansonsten fällt der Goldbarren dann vielleicht schon 2024 bei einer neuen Sonderverlosung in die Hände eines anderen Spielers – möglicherweise erneut ein Norderstedter.

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