Irgendwann endet jede Ära.

Manchmal trifft es uns jedoch geballt: Die Tiki-Taka-Elf verabschiedet sich schmucklos von der WM, was umgehend zum Rücktritt des spanischen Königs führt – oder umgekehrt. Gleichzeitig gibt die Geesthachter Firma Depesche nach 24 Jahren die Lizenz für die sogenannte Diddl-Maus an deren Erfinder Thomas Goletz zurück.

Was das für Auswirkungen auf das deutsche Abschneiden bei der WM haben wird, liegt noch im Dunkeln. Aber man darf ja spekulieren. Wird sich Thomas Müller jetzt ein neues Motiv für seine Bettwäsche aussuchen müssen? Er ist 24 Jahre jung, die Diddl-Maus also für ihn ein lebenslanger Begleiter. Was der Verlust einer Lebenskonstante für Fußballer bedeuten kann, hat man bei Bayern München erlebt: „Wetten, dass“ wurde von Gottschalk auf Lanz umgepolt – prompt ging dem Club die Champions League flöten (so, nun wissen Sie auch mal, woran das gelegen hat).

Eine WM ist Fußball auf „högschdem“ Niveau, Irritationen können wir da nicht gebrauchen. Was soll das also, liebe Diddl-Lizenznehmer? Hättet ihr nicht mit dieser Entscheidung ein paar Wochen warten können? Diddl-Mäuse auf den Kissen, das ist knuffig und konsensfähig, da gibt es keinen Streit in unseren vier Mannschafts-Wohngemeinschaften. Aber wenn der Müller Thomas nun mangels Maus wieder die Bayern-Bettwäsche aufzieht, kommt doch sofort der Großkreutz Kevin um die Ecke und schmeißt mit Essen oder im Gegenteil. Sofort gehen die Grabenkämpfe los, und wir können den Titel abschreiben. Und ihr seid schuld daran. So.