Ein reges Kunst- und Kulturleben bietet die Region zwischen Norderstedt, Henstedt-Ulzburg, Kisdorf und Bad Segeberg nicht nur zum Schleswig-Holstein Musik Festival

Sie ist begabt, berühmt und schön. Und sie spielt Cello. Sol Gabetta ist Künstlerin in Residence beim Schleswig-Holstein Musik Festival, und entsprechend nachgefragt sind die Konzerte der Ausnahme-Cellistin. Das Familienkonzert am 24. August im Norderstedter Kulturwerk ist bereits ausverkauft. Für das Konzert am 11. Juli im großen Kuhstall auf Gut Pronstorf gibt es nur noch wenige Karten. „Wer Sol Gabetta dort erleben möchte, muss sich sputen“, sagt Bettina Brinker, Sprecherin des Festivals.

Das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) gibt in Norderstedt drei Festival-Konzerte, auf Gut Pronstorf fünf und das Musikfest auf dem Lande. Bad Segeberg begnügt sich mit einem Konzert. Der neue SHMF-Intendant Christian Kuhnt hat den bisherigen musikalischen Länderschwerpunkt gegen das Duo Musiker mit Komponist getauscht und für 2014 Sol Gabetta zur Botschafterin der Werke Felix Mendelssohns ernannt. Nach anfänglicher Kritik steigt jetzt die Spannung, ob das Experiment „des Neuen“ gelingt. Kuhnt stellt das Festival unter den Slogan „Sonne und Glück“.

Mit Werken von Mendelssohn, Ludwig van Beethoven und Frédéric Chopin eröffnet Gabetta am 11. Juli die SHMF-Musikreihe im Kuhstall auf Gut Pronstorf. Ihr Duo-Partner ist Bertrand Chamayou am Klavier. Das zweite Pronstorfer Konzert am 20. Juli gestalten Schauspieler Christian Brückner und das Fauré-Quartett mit Klavier-Quartetten von Mendelssohn. Am 27. Juli spielt Pianist Martin Stadtfeld einige der Lieder ohne Worte von Mendelssohn, dazu Werke von Johann Sebastian Bach und Beethoven.

Acht Musiker zelebrieren schräge Töne mit der Ukulele in der „TriBühne“

Am 4. August kommen Oboist Albrecht Mayer und das Ensemble I Musici di Roma mit Werken der Bach-Familie, Mendelssohn und Georg Friedrich Händel in den Kuhstall, am 9. und 10. August wird das Musikfest auf dem Lande gefeiert, und am 23. August gibt Geiger Daniel Hope mit Pianist Sebastian Knauer ein Konzert mit Kompositionen von Mendelssohn, Clara Schumann, Brahms und Edvard Grieg. Der Kirschenhof Stocksee lädt zum 12. und 13. Juli zum Musikfest auf dem Lande.

In Norderstedts „TriBühne“ dürfte es am 11. August mit The Ukulele Orchestra of Great Britain und dem Programm A Fistful of Ukuleles nicht nur klassisch, sondern schräg und very british werden. Die acht Musiker haben die graue Maus unter den Instrumenten zum Schwan gemacht. Mit ernster Miene geht's frisch ans Cross Over. Wagners Walküren-Ritt wird zur Ouvertüre für den Popsong „Silver Machine“, und die Biker-Hymne „Born To Be Wilde“ flirtet mit Beethovens Ode an die Freude.

Am 30. August gastiert ein Mädchen-Schwarm in der „TriBühne“. Star-Geiger Daniel Hope kommt mit „And the Oscar goes to ... Hollywood Sounds – Ein Abend des großen Klangs“. Für die Klang-Opulenz sorgt die NDR-Radiophilharmonie. Unterstützt werden die SHMF-Konzerte in der „TriBühne“ vom städtischen Kulturbüro Norderstedt, der „TriBühne“ und dem Verein Norderstedt-Marketing.

In Bad Segeberg spielt Martynas aus Litauen am 16. Juli in der Marienkirche am Markt und entstaubt das alte Akkordeon mit Klassik vom Schrammelmusik-Image. Der 23-Jährige spielt Werke von Peter Tschaikowsky, Antonio Vivaldi, Johann Sebastian Bach und Felix Mendelssohn.

Karten: Kartenzentrale des SHMF in 24037 Kiel, Postfach 3840, per Post, unter bestellung@shmf.de per E-Mail, unter www.shmf.de im Internet, unter Telefon 0431/237070 und an den örtlichen Vorverkaufsstellen.

Fix was los in den Konzert- und Theatersälen der Region

Nicht nur das Festival sorgt für rege Unterhaltung in der Region. In die „TriBühne“ kommt beispielsweise ein alter Bekannter – Jürgen von der Lippe. Wegen der großen Kartennachfrage tritt der Kabarettist neben der Show am Mittwoch, 21. Mai, auch am Donnerstag, 22. Mai, auf, jeweils von 20 Uhr an. Vorher, am Sonnabend, 17. Mai, träumt das Frauen-Comedy-Ensemble Trude von Afrika, und am Freitag, 9. Mai, spielt das Schauspiel „Einsteins Verrat“ im Norderstedter Kulturwerk. Nach der Saison ist vor der Saison. Die neuen Programme bringen wieder viele Stars in die Region.

Das städtische Kulturbüro Norderstedt hat mit der „TriBühne“ und dem Kulturwerk beliebte Stars wie Walter Plathe und Ilja Richter, Doris Kunstmann und Sandra Keck, Volker Lechtenbrink und Peter Bause, Susanne Uhlen und Katerina Jacob gebucht. Das Programm ist wieder gut gemixt und bietet neben der Konzertreihe Cognito auch im Abonnement Konzerte, Musicals, Komödien und Tragödien.

Walter Plathe spielt beispielsweise die Titelrolle in „Der eiserne Gustav“ nach dem Roman von Hans Fallada (9.Oktober, „TriBühne“), eine Paraderolle für Deutschlands ehemaligen Landarzt, der in Norderstedt schon als Zille überzeugte. Wer Ilja Richter erleben will, muss sich bis zum neuen Jahr gedulden. Am 7. Januar thematisiert der Entertainer „Du kannst nicht immer 60 sein“ in der „TriBühne“ am Rathaus.

Auch Ernsthaftes gibt es in der neuen Saison, darunter das Schauspiel „Deutschstunde“ von Siegfried Lenz am 22. November im Kulturwerk. Abonnements für die neue Saison können ab 2.Juni unter Telefon 040/30987123 gebucht werden. Im freien Verkauf gibt es die Karten ab 16. Juni, das ganze Programm steht demnächst unter www.tribuehne.de im Internet.

Großes Künstlertreffen bei der Kunst- und Kulturwoche

Doch nicht nur Norderstedt punktet mit Kultur. Auch in den umliegenden Kommunen ist fix was los. Pfingstmontag, 9. Juni, startet in Henstedt-Ulzburg wieder die Kunst- und Kulturwoche mit Ausstellungen und Konzerten, Theater und Vorträgen in allen Ortsteilen und mit vielen Lokal-, aber auch überregionalen Künstlerinnen und Künstlern. Alle Termine und Themen gibt es unter im Internet unter www.kukuhu.de.

Kisdorf bietet mit Margarethenhoff, Café Lebenskultur und Zentrale eine bunte Szene. Am 23. Mai geht Chin Meyers Finanzkabarett auf die Bühne im Margarethenhoff, und am Dienstag, 13. Mai, heißt es im Café Lebenskultur „Drei Frauen, drei Romane, drei Erfolgsgeschichten“ mit Autorinnen aus Österreich, der Eifel und Berlin.