In der Stadt entstehen Hunderte neue Wohnungen und etliche Flächen für Gewerbe

Kaltenkirchen. Vor wenigen Tagen haben Bauarbeiter damit begonnen, den Kreisverkehr an der Einmündung Süderstraße/Krückaupark zu vergrößern. Nebenan entsteht die Zufahrt zum neuen Gewerbegebiet Hochmoor. Auf der Friedenstraße klaffen metertiefe Löcher in der Fahrbahn; dort wird das Abwassernetz saniert. Wer in Kaltenkirchen unterwegs ist, stößt in nahezu allen Vierteln auf Baustellen. In keiner anderen Stadt der Region wird so viel gebuddelt und planiert, verlegt und asphaltiert wie in der schnell wachsenden 20.000-Einwohner-Stadt. Und der Bauboom wird weitergehen. Weitere Millionenprojekte sind geplant.

Der jüngste Coup: Die Deutsche Reihenhaus AG hat das 50.000 Quadratmeter große Gelände des ehemaligen Krankenhauses gekauft und will dort 166 Reihenhäuser bauen. Die Flächen lagen mehrere Jahre brach, weil die Klinikgruppe Paracelsus sich mit Interessenten nicht über den Kaufpreis einigen konnte. Die Investitionen belaufen sich auf 30 Millionen Euro.

Noch in diesem Monat sollen außerdem die Bauarbeiten am AKN-Bahnhof weitergehen. Nach der Einweihung des Sky-Markts und monatelangem Stillstand beginnen die Vorbereitungen für die Errichtung eines großen Bistros und des Blocks 3-Nord an der Sparkasse.

Auch im Norden der Stadt sind zahlreiche Bauunternehmen im Einsatz

Offen ist, ob am alten Bahnhofsgebäude der umstrittene Drive-in von Burger King gebaut wird. Anwohner fürchten Lärm und mehr Straßenverkehr. Die Beratungen in den politischen Gremien gehen weiter – mit leichter Tendenz zugunsten des Drive-ins.

Erst vor wenigen Wochen haben Stadtväter und -mütter mit einem symbolischen ersten Spatenstich den Start der Arbeiten für das neue Gewerbegebiet Hochmoor gefeiert. Sechs Millionen Euro investiert die Stadt in Straßen und die Infrastruktur des 40 Hektar großen Areals, das besonders Investoren locken soll, die große Grundstücke für ihren Betrieb brauchen. Im Herbst will die Stadt mit dem Verkauf der ersten Grundstücke beginnen.

2,5 Millionen Euro steckt die Stadt in die Renovierung der Holstentherme. Außenbecken, Wintergarten und Rutsche werden erneuert. Außerdem will die Therme ihre Energiekosten senken. Im Sommer soll Eröffnung gefeiert werden.

Auch im Norden der Stadt sind zahlreiche Bauunternehmen im Einsatz. An der Kieler Straße entsteht nach mehr als zweijähriger Planung der neue Standort für den Globus-Markt, der vom Ohland-Center an den Stadtrand ziehen wird. Das gesamte Projekt inklusive neuer Zufahrten kostet rund 20 Millionen Euro. Der Baumarkt wird sein derzeitiges Angebot von rund 7000 auf 14.500 Quadratmeter erweitern. 85 Mitarbeiter werden dort beschäftigt sein. Das sind 30 mehr als am alten Standort. Um die Zufahrt zum Baumarkt zu vereinfachen, plant die Stadt eine neue Kreuzung mit Ampel auf der Kieler Straße.

Weitere Bauarbeiten haben am Kreisel Süderstraße/Flottkamp begonnen. Dort entstehen drei- bis viergeschossige Stadtvillen mit 120 Wohnungen. Im Planungsstadium befinden sich weitere 550 Wohnungen und eine Kita in Stadtvillen im Seequartier am Krückauring sowie 180 Eigenheime plus Kita am Wiesendamm. Weitere Wohnungen werden an der Friedenstraße und am Wiesendamm gebaut.

„Wir sind in einer glücklichen Lage“, sagt Bürgermeister Hanno Krause über den Bauboom. Die Stadt habe eine Doppelstrategie entwickelt. Sie wolle neues Gewerbe nach Kaltenkirchen holen, um Arbeitsplätze zu schaffen und die Steuereinnahmen zu erhöhen. Außerdem ist eine kontinuierliche Erhöhung der Einwohnerzahl geplant.

Für die nächsten Jahre sind ebenfalls enorme Investitionen vorgesehen

„Das schafft Kaufkraft“, sagt der Bürgermeister. Krause hofft darüber hinaus, mit neuen Wohnungen die Mietpreise stabilisieren zu können. „Wir haben eine große Nachfrage.“

Auch für die nächsten Jahre sind enorme Investitionen vorgesehen. In vollem Gang sind die Planungen für den Bau der neuen Feuerwache. Noch in diesem Jahr sollen die Vorbereitungen für das Acht-Millionen-Projekt beendet werden, sodass 2015 die Bagger anrücken können.

Die Mitglieder der Feuerwehr beklagen seit Jahren, dass die Kapazitäten am alten Standort am Kisdorfer Weg nicht ausreichen. Der Altbau ist zu klein und entspricht nicht mehr den Vorschriften. Die neue Wache liegt zentral, sodass die Feuerwehrleute innerhalb der vorgeschriebenen Fristen jeden Einsatzort erreichen können.

Das nächste Millionenprojekt ist die Sanierung des 50 Jahre alten Kisdorfer Wegs. Außerdem will die Stadt die Kreuzung Schmalfelder Straße/Radensweg/Am Ehrenhain und den Kreisel am Gymnasium umbauen. Die geplante Erweiterung von Dodenhof dürfte in die Millionen gehen.