Rechtzeitig zum Jahreswechsel gibt es in den Geschäften Kalender für 2014 mit Norderstedt-Motiven

Norderstedt. Als von Norderstedt noch nicht die Rede war, gab es bekanntlich die Dörfer Friedrichsgabe, Glashütte, Garstedt und Harksheide. Und damit auch an jeder Ecke einen Gasthof, die damals Krug hießen.

Glashütte hatte die „Gastwirthschaft Zur Glashütte A. Dabelstein“ an der Segeberger Chaussee, Garstedt das Gasthaus Zur Ohe an der Ohechaussee, Harksheide den Lindenhof an der Ulzburger Straße und die Gaststätte Zum tiefen Brunnen von Eggers mit dem benachbarten Harli-Kino an der Ulzburger Straße. In Friedrichsgabe stand die Gaststätte „G. Wüpping Haslohfurt“, ebenfalls noch an der Ulzburger Straße.

Diese fünf Lokale sind aber nur eine kleine Auswahl von mehr als 40 Gasthäusern in Norderstedts Ursprungsgemeinden. Doch es waren ortsprägende Anwesen, die jetzt auch vom Stadtmuseum Norderstedt für den ersten historischen Kalender der Stadt ausgewählt worden sind. Die „Gastwirthschaft zur Glashütte“ hatte auch eine Kaiserliche Postagentur und wurde um 1900 mitsamt Postkutsche und Männern in stattlichen Uniformen fotografiert. Die Aufnahme des Lindenhofs ist von 1910, die vom Gasthof Ohe ebenfalls, und „Haslohfurt“ wurde 1928 mit einer starr vor der Kamera sitzenden Hochzeitsgesellschaft und Dorfkapelle abgelichtet.

Der Monatskalender für 2014 baut mit alten Fotografien gleichsam eine Brücke über zwei Jahrhunderte und gibt einen Einblick in den damaligen Alltag und in das gesellschaftliche Leben, als es weder Internet noch Fernsehen gab, weder Smartphones noch Kommunikationsmittel wie Skype. Auch Telefon waren selten und manchmal in Gasthäusern zu finden. Dort gab es auch die ersten Fernsehgeräte. Dort trafen sich die Bürger zu Bier, Korn und Brause und guckten im Fernsehen Fußball. Die legendäre WM 1954 beispielsweise, als Deutschland in Bern Weltmeister wurde und das ganze Land jubelte.

Eine Poststelle hatte auch die Hofstelle Kock in Friedrichsgabe, vor der sich 1910 Mutter, Vater, Kind und Hund für den Fotografen aufstellten.

Als Ballettgirls in entsprechender Pose begeistern die Mädels der Tanzsportgruppe Glashütte auf einer Aufnahme von 1950, als sich Deutschland nach dem Krieg zum Wirtschaftswunder aufschwang. Das Foto gibt es nicht als großformatiges Kalenderblatt, sondern mit drei weiteren Fotos auf dem Titelblatt des Kalenders.

50 Jahre früher bauten sich die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichsgabe mit Uniform und Pickelhaube vor ihrem Löschfahrzeug auf, zeigten mit allerlei Blechblasinstrumenten aber auch, dass sie nicht nur löschen, sondern auch musizieren konnten. Geselliges Beisammensein pflegte auch der Glashütter Radfahrverein „Frischauf“.

Einblicke in die harte Arbeitswelt liefern eine Aufnahme um 1920 von Torf-Arbeitern im Wittmoor mit einer Torfpressmaschine und die Fotografie von 1932, die Bauer, Knechte und eine Dampfdreschmaschine auf Hof Reimers am Krummen Weg in Garstedt zeigt.

Der Lions-Kalender zeigt bekannte und unbekannte Ecken der Stadt

Aktuelle Farb-Fotografien aus dem heutigen Norderstedt bringt der Lions Club Norderstedt Neo mit seinem Norderstedt-Kalender 2014 heraus. Neo ist der jüngste der Norderstedter Lions Clubs und hat Mitglieder des Fotoclubs Norderstedt um die Aufnahmen gebeten. Es sind Momentaufnahmen und Impressionen, die auch in unbekannte Norderstedter Ecken und Winkel führen. Sie zeigen die Stadtarchitektur, aber auch die Landschaft der 75.000-Einwohner-Stadt. Sie zeigen Norderstedt bei Tag, in der Dämmerung und bei Nacht und bringen damit manchmal sogar eine gediegene Stimmung in die Stadt.

Neben den Norderstedt-Kalendern sind die Klassiker unter den Kalendern immer wieder ein Hit, darunter der Arche-Literatur-Kalender, der für 2014 unter dem Titel „Kindheit und Jugend“ die ersten Lebensschritte von 53 Dichterinnen und Dichtern beschreibt und Kinder- und Jugendfotos abbildet. Simone de Beauvoir als Fünfjährige im weißen Spitzenkleidchen beispielsweise, „Frühstück bei Tiffany“-Autor Truman Capote, als Kind mit Nickelbrille oder Rainer Maria Rilke als Neunjähriger mit frisch gewichsten Stiefeln und Hut.

Das Thema „Inspiration“ hat der Arche-Musik-Kalender, der mit seltenen Fotos und textlichen Einblicken wöchentlich neu tief ins Leben von Musikerinnen und Musikern entführt, sie in großen Momenten der Inspiration zeigt und Intimes ausplaudert. Für Katzenfreunde ist der Literarische Katzenkalender aus dem Schöffling-Verlag ein Muss, der die geliebten Stubentiger in den abenteuerlichsten Posen und Situationen zeigt und wunderbare Verse großer Dichter und aus Werbeprospekten dazu setzt.