Mit einem derart schlechten Ergebnis hatten selbst die Fachleute vom städtischen Betriebsamt nicht gerechnet: Nur ein Viertel des Abfalls in den Restmülltonnen gehört auch in die Tonne hinein.

Zweite erschreckende Erkenntnis: Mehr als 40 Prozent sind Küchen- und Gartenabfälle, die eigentlich in der Biotonne oder auf dem Kompost entsorgt werden müssen. Und auch der Anteil an Glas, Papier und Kartonagen im Hausmüll ist mit fast einem Drittel hoch.

Diese Ergebnisse der Norderstedter Müll-Analyse überraschen und alarmieren, hat die Stadt doch schon vor Jahren die Bio- und die Papiertonne eingeführt.

Beide werden gut angenommen, sortenrein und regelmäßig befüllt, sodass sich die Frage stellt, warum dennoch so viel Wertstoffe und organische Abfälle im Hausmüll landen. Zumal das Trennen von Müll ein Thema ist, das schon vor mehr als 20 Jahren öffentlich diskutiert wurde. Inzwischen sollte es sich in den Köpfen festgesetzt haben, dass ausgelesene Zeitschriften und Essenreste nicht in den Hausmüll gehören.

Die Analyse zeichnet allerdings ein anderes Bild. Gefordert sind nun Bürger wie Politik und Verwaltung. Hausbesitzer und Mieter sollten ihr Müllverhalten selbstkritisch prüfen und sich beispielsweise nicht scheuen, Essensreste auf dem Kompost zu entsorgen. Die Stadt muss aufklären, Lücken im Entsorgungsnetz schließen und über Gebühren Anreize schaffen, damit nur noch das im Hausmüll landet, was da auch reingehört.