Agenda 2013: Verlängerung der Oadby-and-Wigston-Straße, neue Krippenplätze und Ausbau der Gemeinschaftsschule Harksheide.

Knapp 30 Millionen Euro will Norderstedt in diesem Jahr vor allem in die wichtigsten Baumaßnahmen investieren. Allein acht Millionen Euro stehen für die Verlängerung der Oadby-and-Wigston-Straße im Haushalt. Doch es geht nicht nur um Haushaltsmittel und Haushaltstitel, wenn Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote auf die Zukunft der Stadt blickt. "Wir müssen dringend bezahlbaren Wohnraum schaffen", sagt er. Wie brisant der Mangel an günstigen Wohnungen auch über die Stadtgrenzen hinaus ist, zeigt der Besuch von Schleswig-Holsteins Innenminister Andreas Breitner. Er wird am 14. Januar zum Wohnraum-Gipfel nach Norderstedt kommen, um mit den Verantwortlichen über Lösungen für die Metropolregion zu sprechen.

Und ein zweites Thema, das sich nicht so leicht in Zahlen fassen lässt wie die Kosten für den Bau einer Straße, soll in der Stadt vorangetrieben werden: "Es ist unsere Aufgabe, die Stadt im Gleichklang von Umweltfreundlichkeit, sozialer Gerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit weiter zu entwickeln", sagt der Verwaltungschef. Dafür wurde im Rathaus die fachübergreifende Stabsstelle Nachhaltiges Norderstedt gegründet, die Stadt ist unter den 16 Städten und Gemeinden, die sich am bundesweiten Wettbewerb "ZukunftsWerkStadt" beteiligen.

Ellerau wird von Norderstedt mitverwaltet, für die Gemeinde stellen wir die wichtigsten Projekte ebenso vor wie für Tangstedt.

1. Die Oadby-and-Wigston-Straße wird nach Norden und Osten verlängert

Die neue Straße beginnt an der Kreuzung Oadby-and-Wigston-Straße/Waldstraße. Die Trasse führt am Friedhof Friedrichsgabe auf dem Föhrenkamp entlang nach Norden. Kurz hinter dem Reiherhagen verläuft sie in einer 90-Grad-Kurve nach Osten, knapp südlich am neuen Forschungs- und Entwicklungszentrum von Jungheinrich vorbei, unter den Bahngleisen hindurch, bis die neue Straße kurz vor der Ulzburger Straße auf den Friedrichsgaber Weg stößt und an der Ulzburger Straße endet. Die ersten Autos werden Ende 2014, Anfang 2015 über die neue Straße rollen. Insgesamt sind gut zwölf Millionen Euro für das Projekt kalkuliert.

2. Die Gemeinschaftsschule Harksheide wird um- und ausgebaut

Dafür stehen vier Millionen Euro im aktuellen Haushalt, im vergangen Jahr sind schon fünf Millionen geflossen, damit die Schüler auf dem Gelände der ehemaligen Hauptschule Falkenberg nach modernem Standard lernen können und ausreichend Platz haben.

3. Die Stadt schafft neue Kita-Plätze

160 Krippen- und 160 Elementarplätze sollen in diesem und in den folgenden Jahren entstehen. Knapp vier Millionen Euro sind in diesem Jahr für den Neubau der Kita auf dem Gelände der Thomaskirche in Glashütte vorgesehen. Dort sollen 30 Krippen- und sechs Plätze für die Drei- bis Sechsjährigen gebaut werden. Insgesamt investiert die Stadt mehr als acht Millionen Euro, um den Rechtsanspruch der Eltern auf die Betreuung der Jüngsten so weit wie möglich zu erfüllen.

4. Neue Wohnungen werden gebaut

3,29 Millionen Euro gibt die Stadt für die Erschließung des Garstedter Dreiecks aus. Hier sollen Wohnungen und Häuser für rund 2000 Neubürger entstehen, die Zufahrt soll über die Horst-Embacher-Allee erfolgen, die gerade zwischen Friedrichsgaber Weg und Berliner Allee gebaut wird. 80 Öko-Wohnungen werden an der Müllerstraße gebaut, 100 weitere sind im Neubaugebiet Frederikspark geplant.

5. Die Grundschulen werden fürden Ganztagsbetrieb ausgebaut

Der Um- und Ausbau der Grundschule Glashütte zur zweiten Offenen Ganztagsgrundschule in Norderstedt wird 1,35 Millionen Euro kosten. Der Ganztagsbetrieb soll zum neuen Schuljahr starten.

6. Die Stadt baut neue Kreisel und modernisiert Straßen

1,5 Millionen Euro stehen für den neuen Kreisverkehr zur Verfügung, der fünf Arme bekommt und Ochsenzoller Straße/Tannenhofstraße/Achternfelde/Birkenweg verbinden soll. Nur 35.000 Euro kostet der neue Kreisverkehr Friedrichsgaber Weg/Rantzauer Forstweg. Rund 1,2 Millionen Euro sind für die neue Streckenführung der Poppenbütteler Straße vorgesehen. Sie soll nicht mehr auf den Langenharmer Weg, sondern auf die Stormarnstraße geführt werden. Schließlich wird die Ulzburger Straße zwischen Langenharmer Weg und Harckesheyde attraktiver gestaltet. Die Arbeiten beginnen in diesem Jahr, die Gesamtkosten sind mit rund zwei Millionen Euro veranschlagt.

7. Die Straßenlaternen bekommen energiesparende Leuchten

Für den Austausch gibt die Stadt in diesem Jahr 1,4 Millionen Euro aus.

8. Der Fuhrpark wird modernisiert

765.000 Euro sind für ein neues Fahrzeug für die Mitarbeiter des Bauhofes im Haushalt eingestellt.

9. Die Radwege werden ausgebaut und saniert

660.000 Euro sind als Teilsumme vorgesehen, um den Geh- und Radweg entlang der Segeberger Chaussee östlich der Poppenbütteler Straße zu sanieren und auszubauen. Insgesamt wird die Maßnahme gut zwei Millionen Euro kosten.

10. Der Ausbau des Knotens Ochsenzoll wird beendet

Der Tunnel ist schon in Betrieb, im Frühjahr soll auch der Kreisverkehr fertig sein. Im April will Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote das größte Norderstedter Straßenbauwerk einweihen, den neu gestalteten Verkehrsknoten Ochsenzoll. Fast auf den Tag genau vor vier Jahren erfolgte der Spatenstich für das Projekt, das 15 Millionen Euro kosten soll. Eigentlich sollte der Verkehr schon zur Landesgartenschau durch den Tunnel und über den zweispurigen Kreisel fließen. Doch strenge Winter und Anwohnerproteste verzögerten die Arbeiten. "Wir haben den Zeitplan zwar nicht eingehalten, dafür aber die Kosten", sagt Grote mit Blick auf die Hamburger Elbphilharmonie.

Ellerau

11. Gemeinde schafft Kita-Plätze

2,1 Millionen Euro kostet der Kita-Neubau im Neubaugebiet an der Königsberger Straße. Das neue Gebäude, das zum neuen Kindergartenjahr im August eingeweiht werden soll, bietet 30 Krippen- und 60 Elementarplätze. Damit liegt die Versorgungsquote für die Jüngsten bei 50 Prozent. "Das dürfte erst mal reichen", sagt Elleraus Bürgermeister Eckart Urban.

12. Das Gewerbegebiet Ellerau-Ost wird erweitert

Das bestehende Gewerbegebiet hinter der Autobahn 7 wird Richtung Henstedt-Ulzburg um rund zehn Hektar erweitert. 950.000 Euro muss die Gemeinde für die Erschließung zahlen, 400.000 Euro nochmals für Grundstückskäufe. "Beim bestehenden Areal sind alle Grundstücke verkauft", sagt Bürgermeister Eckart Urban. Daher müsse die Gemeinde Vorsorge treffen und Steuereinnahmen für die Zukunft sichern.

13. Die Volks- und Raiffeisenbank zieht um

Die Filiale soll vom Berliner Damm ins Einkaufszentrum am Ortseingang verlegt und noch in diesem Jahr eröffnet werden.