Christliche Volkshochschule soll künftig Angebote in sechs Kirchengemeinden vernetzen. Mitglieder besuchen sich gegenseitig.

Kreis Segeberg. An diesem Sonntag geht es los. Dann starten die sechs beteiligten Kirchengemeinden in ihren jeweiligen Gottesdiensten die "Christliche Volkshochschule für Norderstedt, Henstedt-Ulzburg und Ellerau" (CVHS). Dabei wollen sich die Mitglieder der Gemeinden gegenseitig besuchen, sodass alle Gemeinden mindestens fünf Gäste aus den anderen beteiligten Gemeinden haben.

Die Evangelischen Kirchengemeinden Ellerau, Henstedt-Rhen und Henstedt-Ulzburg (Erlöserkirche) machen dabei ebenso mit wie die Christliche Gemeinde Norderstedt, die Freie Evangelische Gemeinde Norderstedt und die Gemeinschaft in der Evangelischen Kirche Kaltenkirchen.

"Wir wollen zunächst die Angebote der einzelnen Gemeinden, die es ohnehin schon gibt, vernetzen", sagt Pastor Michael Schulze aus Henstedt-Rehn. Er ist Vorsitzender des Vereins, der die neue Volkshochschule trägt. Denn die Angebote sind bislang meist faktisch auf die jeweiligen Gemeinden beschränkt gewesen.

So habe beispielsweise eine Gemeinde im vergangenen Jahr einen bundesweit bekannten Referenten zum "gesellschaftsrelevanten Gemeindeaufbau" eingeladen, berichtet Schulze. Der Referent stellte vor, wie eine Kirchengemeinde gesellschaftliche Nöte aufgreifen und in der Gemeinde Antworten darauf finden kann. Aber außerhalb der Gemeinde wurde das kaum wahrgenommen. Das soll sich ändern. Fünf der sechs beteiligten Gemeinden kennen sich bereits vom Jugendgottesdienst Lightnight, der abwechselnd in Norderstedt, Ellerau und Henstedt-Rehn gefeiert wird. Die Pastoren haben dabei nach Aussage von Schulze ein Vertrauensverhältnis entwickelt, was für den Start eines neuen Projekt wichtig sei.

"Wir als Christen der Region ziehen an einem Strang", sagt Schulze. Die Ausbildung von Ehrenamtlichen in den Gemeinden sei allen Beteiligten wichtig. Schließlich müsse eine Gemeinde mehr bieten als den gut gestalteten Sonntagsgottesdienst.

Nun soll das Angebot für alle offen sein, die es interessiert. Grundlage der Arbeit sei dabei die Glaubensbasis der Evangelischen Allianz, die sich als ein Bund von Christusgläubigen, die verschiedenen christlichen Kirchen, Gemeinden und Gruppen angehören, versteht und sich nach eigenen Worten unverkürzt zu den Heilstatsachen der Bibel bekennt und sich keiner bestimmten Inspirationslehre verpflichtet fühlt.

Derzeit stehen vor allem Glaubens- und Bibelkurse auf der neuen Website www.die-cvhs.de, aber auch Kurse für Familien werden angeboten. Und das Programm ist noch nicht komplett. So arbeitet der Kirchenmusiker aus Rhen nach Aussage von Pastor Schulze derzeit beispielsweise an einem Kursus für moderne Kirchenmusik.

Die Kosten für die Kurse tragen die jeweiligen Gemeinden, die CVHS bekommt gegebenenfalls Kollekten aus den einzelnen Gemeinden. Perspektivisch solle sie dabei auch eigene Kurse entwickeln und anbieten. Schulze denkt unter anderem an eine Weiterbildung für Pfadfinder, der dann unter anderem zeigen könne, wie man ohne Streichhölzer Feuer macht. Das sei für die Pfadfinder wichtig, werde aber meist nicht beigebracht. Dass die Beteiligten zunächst einen Verein gegründet haben, war eine pragmatische Variante, erklärt Schulze. Bei der Landeskirche hieß es, so etwas habe es noch nicht gegeben, und so hat Propst Kurt Riecke zur Vereinsgründung geraten. Der Verein nimmt nun Ende des Monats mit einem Glaubenskursus der Kirchengemeinde Ellerau den Betrieb auf.