Ämterlotsen helfen auf Wunsch bei Behördengängen

Henstedt-Ulzburg . Nach drei Monaten Migrationsberatung in Henstedt-Ulzburg steigt die Zahl der Ratsuchenden. Diplom-Pädagogin Christina Moos von der Diakonie Altholstein zieht ein erstes Fazit: "Die Beratung direkt im Ort ist ein großer Gewinn." Direkt neben dem Rathaus liegt das Büro der Migrations- und Sozialberatung. Die Fragen, die die Besucher bewegen, haben einen neuen Schwerpunkt: Wo kann ich einen Deutschkursus besuchen? Was muss ich tun, um meine Aufenthaltsgenehmigung zu verlängern?

"Es gibt aber auch einige Schnittmengen von Sozial- und Migrationsberatung", hat Christina Moos festgestellt. Die Diakonie Altholstein betreibt in Kaltenkirchen und Neumünster zwei weitere Fachberatungsstellen für Migranten, Henstedt-Ulzburg ist somit Teil eines Netzwerks.

Eine weitere Besonderheit bei der diakonischen Beratungsstelle: Die ehrenamtlichen Ämterlotsen der Diakonie begleiten die Klienten zu Behördenterminen oder helfen beim Ordnen von Unterlagen. Diese praktische Hilfe habe große Bedeutung: "Unser Ziel ist es ja, dass alle Henstedt-Ulzburger, egal wo sie geboren wurden, bei uns praktische Hilfe, aber auch eine moralische Stütze bekommen", sagt Christina Moos.

Ende 2011 war die Migrationsberatung des Vereins Christliches Jugendwerk Deutschland (CJD) nach der Streichung der Landesmittel geschlossen worden. Sieben Monate lang mussten Ratsuchende den Weg zu den Fachberatungsstellen nach Kaltenkirchen oder Norderstedt auf sich nehmen. Die Entfernungen schreckten aber offenbar viele Hilfesuchende ab. Inzwischen hat sich herumgesprochen, dass es wieder eine Beratung in Henstedt-Ulzburg gibt, und auch die Mitarbeiter im Rathaus verweisen gerne auf die Fachberatung nebenan.

Christina Moos bietet mittwochs zwischen 9 und 11 Uhr eine zusätzliche Sprechstunde für Migranten an. Alle Henstedt-Ulzburger, die zum Beispiel wegen Arbeitslosigkeit finanzielle Probleme haben oder Rat in einer Trennungssituation suchen, können sich montags und donnerstags zwischen 9 und 11 Uhr an die Sozialberatung wenden.