Sülfeld/Kiel. Beobachter erwarten einen der spektakulärsten Prozesse des Jahres: Ab 19. Dezember steht Schweinebauer Hans-Martin V. vor dem Landgericht Kiel und muss sich wegen heimtückischen Mordes verantworten. Der 62-Jährige soll auf seinem Hof in Sülfeld seinen Sohn Henning, 27, getötet, zerstückelt und in eine Jauchegrube geworfen haben. Die Schwester von Henning V. hatte die Leichenteile am 17. Juni entdeckt.

Die Polizei hatte Hans-Martin V. kurz nach der Tat festgenommen, als er sich selbst in ein psychiatrisches Krankenhaus einweisen wollte. Er gestand, seinen Sohn zerstückelt und in die Grube geworfen zu haben, hat aber nach eigenen Angaben dem 27-Jährigen nicht getötet. Über die Todesursache schweigt die Justiz bislang.

Wegen schwerer Depressionen verbrachte Hans-Martin V. die erste Woche nach der Tat in der geschlossenen Psychiatrie. Danach wies ihn in das Amtsgericht in die Untersuchungshaftanstalt Neumünster ein.

Wie berichtet, nennt die Staatsanwaltschaft "familiäre Hintergründe" als Motiv. Vater und Sohn lagen offenbar seit Jahren miteinander im Streit. Viele Sülfelder wurden Zeugen, als wenige Tage vor dem Verbrechen Vater und Sohn beim Dorffest auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr aneinander gerieten.