51-jähriger Norderstedter bastelte sich selbst ein Kennzeichen, doch seine Ex-Freundin verpfiff ihn bei der Polizei

Norderstedt. Die ehemalige Lebensgefährtin war offenbar ziemlich sauer auf ihren Ex - sie verpfiff ihn mehrmals bei der Polizei. Und so wurde Axel S. aus Norderstedt Ende vergangenen Jahres innerhalb von drei Monaten viermal beim Fahren mit einem nicht pflichtversicherten Wohnmobil erwischt. Der 51-Jährige hatte selbst ein Kennzeichen montiert, was den Anschein erzeugte, das Fahrzeug sei angemeldet und versichert - Juristen nennen das schlicht Urkundenfälschung.

Vor dem Amtsgericht Norderstedt präsentiert sich der Angeklagte gut gelaunt und räumt die Vorwürfe ein. Mit seiner ehemaligen Freundin, die eigentlich als Zeugin erscheinen sollte, dem Termin aber fernbleibt, wolle er nichts mehr zu tun haben. Er habe ein neues Kapitel aufgeschlagen, sei geläutert und seit April glücklich verheiratet mit einer Frau, die ihn bekehrt habe, berichtet der Angeklagte in lockerem Plauderton, von häufigem fröhlichen Lachen unterbrochen.

Insgesamt 15 Eintragungen hat der Angeklagte in seinem Vorstrafenregister angesammelt, wobei der größte Teil im Zusammenhang mit unangemeldeten Autos steht, mit denen er gefahren war. "Dass mir in den Hintern getreten werden muss, sehe ich ein", sagt der Angeklagte. "Das übernehme ich", kontert Richter Jan Buchert. Er macht dem zurzeit arbeitssuchenden gelernten Kfz-Mechatroniker klar, wie verantwortungslos sein Verhalten war, denn im Falle eines von ihm verschuldeten Unfalls wäre das Opfer mangels Versicherung und fehlender Geldmittel des Angeklagten auf seinem Schaden sitzen geblieben.

Sechs Monate Freiheitsstrafe mit Bewährung lautet das Urteil. Der Richter betont abschließend, dass der Angeklagte jetzt zwei Jahre straffrei bleiben müsse. Es sei die letzte Chance für den Angeklagten, ansonsten werde er die Bewährung widerrufen - und dann warte das Gefängnis auf den 51-jährigen Norderstedter.