Viele Konzepte und noch mehr Ärger in Norderstedt: Die Situation am Arriba-Bad wird zum Zankapfel der Kommunalpolitik.

Norderstedt. Viel Lärm um nichts. So könnte die Zusammenfassung dessen lauten, was die Norderstedter Kommunalpolitik zur Lösung der Parkplatzprobleme am Arriba-Bad hinbekommen hat. Es gibt viele Vorschläge und noch mehr Streit.

Wenn es am Arriba-Bad brummt - was nicht nur im Hochsommer, sondern auch im verregneten Winter sein kann -, dann fehlen in diesen Spitzenzeiten etwa 40 bis 50 Parkplätze, sagt die Stadt. Das sind neue Erkenntnisse aus einer Analyse der Verkehrssituation am Bad. Mit diesen knapp 50 Parkplätzen könnte der für die Anwohner leidige Parksuchverkehr eingedämmt werden. Über die Frage, wo diese Parkplätze entstehen könnten, können sich die Kommunalpolitiker seit Jahren nicht einigen.

Abermals scheiterte die SPD jetzt mit ihrem Antrag in der Stadtvertretung, das nicht mehr genutzte Beachvolleyballfeld an der Ostseite des Bades zum Parkplatz umzubauen. SPD-Chef Jürgen Lange: "Da könnte mit wenig Aufwand das Problem gelöst werden." Doch außer der Fraktion Die Linke konnte sich keine Partei für diese Lösung erwärmen. "Wir können uns als SPD jetzt zurücklehnen. Wir haben einen praktikablen Vorschlag gemacht, den auch die Verwaltung unterstützt. Andere Parteien versprechen den Leuten Lösungen, die nicht realisierbar sind", sagt Lange.

CDU-Chef Günther Nicolai und seine Fraktion wollen das Beachvolleyballfeld als solches erhalten und "keine Abgase auf der Liegewiese des Bades". Trotzdem die Untere Naturschutzbehörde und das Verkehrsministerium in Kiel eine kategorische Absage für ausgebaute Parkplätze im Landschaftsschutzgebiet an der Landesstraße erteilten, bleibt die CDU bei der Planung, einen neuen Sommerparkplatz an der Schleswig-Holstein-Straße bauen zu wollen. Wenn die Parkplätze vor dem Bad voll sind, könnten die Autos dann über die Brücke an der Tarpenbek auf den neuen Sommerparkplatz fahren, nicht aber wieder zurück. Für diese Lösung müssten allerdings der Flächennutzungs- und Bebauungsplan in dem Gebiet geändert werden.

Dass die Ministerien in Kiel und die Naturschutzbehörden in diesem Änderungsverfahren ihre Meinung ändern, hält die Stadtverwaltung für unwahrscheinlich. Die CDU will in diesem Fall sogar gegen das Land und für eine Änderung des Flächennutzungsplanes klagen. Nicolai: "Wenn wir die Kommunalwahl im nächsten Jahr gewonnen haben, machen wir Nägel mit Köpfen." Bei diesen Plänen gehe die FDP nicht mit, sagt Stadtvertreter Tobias Mährlein. Zwar halten die Liberalen die CDU-Lösung im Grundsatz für gut, ihre Realisierungschancen aber für mehr als begrenzt. Jahrelange Rechtsstreitigkeiten mit dem Land helfen den Anwohnern und Benutzern des Arriba-Bades nicht weiter.

Mährlein und seine Fraktion besinnen sich deshalb auf den vielleicht am Ende kleinsten gemeinsamen Nenner: Den sachten Ausbau des bestehenden Sommerparkplatzes. "Da müssen die Schlaglöcher gefüllt und die Beleuchtung verbessert werden. Außerdem müssen Schilder den Weg zum Parkplatz besser beschreiben."

Jürgen Lange sieht das nächste Problem. Ein Ausbau des bestehenden Sommerparkplatzes könnte schlafende Hunde bei den Landesbehörden wecken. Schilder, Lampen und Zufahrten - all das geht nur für offizielle Parkflächen. Der Sommerparkplatz ist lediglich eine geduldete Parkfläche. Es könnte also passieren, dass sie im Falle des Ausbaus vom Ministerium ganz verboten werde. Das wäre dann weniger als nichts für Situation am Arriba.