Insgesamt stellten im September 6691 Menschen beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Asylanträge. Das waren 2559 Menschen oder 61,9 Prozent mehr als im September 2011. Von den Bewerbern kamen 1395 aus Serbien. Das sind deutlich mehr als in den Vormonaten: Im August wurden noch 496 serbische Asylsuchende registriert. Ein ähnliches Bild ergibt sich demnach bei den Asylbewerbern aus Mazedonien: Ihre Zahl stieg von 215 im Juli über 620 im August auf 1040 im September.

Fast alle Asylanträge von Serben und Mazedoniern werden abgelehnt: Im September entschied das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge über insgesamt knapp 3900 Asylanträge, von denen 44 anerkannt wurden. 531 weitere Antragsteller erhielten eine Duldung. Unter den anerkannten oder geduldeten Flüchtlingen war kein einziger Serbe oder Mazedonier. Meistens handelt es sich dabei um Roma, die in ihrer Heimat oft diskriminiert werden. In Deutschland gelten sie als Wirtschaftsflüchtlinge und nicht als politisch Verfolgte.

Die Asylbewerber werden von Nürnberg aus nach einem bestimmten Schlüssel aufgeteilt. Auch in Schleswig-Holstein steigt die Zahl der Unterzubringenden. Das Land nahm in den ersten neun Monaten 1443 Bewerber auf, das sind 43 Prozent mehr als im Vorjahr. Fast jeder zweite kommt aus Serbien und Mazedonien. Auch der Kreis Segeberg muss derzeit doppelt so viele Bewerber aufnehmen wie noch im August. Knapp jeder zehnte Asylbewerber wird im Kreis untergebracht.