Der Tatverdächtige Muki D. wollte in Bad Oldesloe ein zweites Restaurant eröffnen

Bad Segeberg/Bad Oldesloe. Nach der Auseinandersetzung in Bad Segeberg in der Nacht auf Sonntag, bei der ein 41 Jahre alter Security-Mitarbeiter durch Messerstiche ums Leben kam (wir berichteten), sucht die Kriminalpolizei weiterhin mit einer Hundertschaft aus Eutin, Tauchern und Spürhunden nach dem Tatmesser.

Gegen den 32-jährigen Muki D., der eine Beteiligung an der Tat sowie der vorangegangenen Auseinandersetzung in der "JugendAkademie" eingeräumt hat, hat das Amtsgericht Bad Segeberg Haftbefehl wegen Totschlags erlassen. Der Leichnam des Opfers wurde zwischenzeitlich in der Rechtsmedizin Kiel obduziert. Die Kriminalpolizei Bad Segeberg bittet dringend Zeugen, die Angaben zu dem Tatgeschehen oder der vorangegangenen Auseinandersetzung machen können, sich bei der Kripo unter Telefon 04551/8840 zu melden.

Muki D. wollte in Oldesloe ein "Einstein"-Restaurant eröffnen

In der Region ist Muki D. kein Unbekannter: Noch im Oktober bewarb er sich als neuer Mieter für das ehemalige Café am Markt in Bad Oldesloe. Gemeinsam mit einem Partner wollte der Gastronom ein Restaurant der Kette "Einstein" eröffnen. Vergangene Woche beschlossen die Oldesloer Politiker, wer in die seit Februar 2010 leer stehende Immobilie in der Innenstadt einziehen darf. Die Entscheidung fiel zwischen dem Travenbrücker Oke Käselau und dem "Einstein"-Konzept des Kosovo-Albaners Muki D. und seines Partners.

Muki D. war allerdings schon vor dem Vorfall in Segeberg aus dem Rennen. Oldesloes Bürgermeister Tassilo von Bary: "Herr D. ist schon vor einiger Zeit als Bewerber ausgestiegen. Offenbar gab es Unstimmigkeiten." Mehr wisse er nicht. "Der Partner von Herrn D. ist allerdings noch dabei." Welches der Konzepte den Wettbewerb für sich entscheiden konnte, will Bürgermeister von Bary zurzeit noch nicht sagen. "Das mache ich erst, wenn der Mietvertrag tatsächlich unterschrieben ist."

Auf der Toilette war es zum Streit mit einem Partygast gekommen

D. führt bereits ein "Einstein"-Restaurant in Bad Segeberg. In Segeberg ereignete sich am Wochenende auch der Streit, der für den 41 Jahre alten Wachmann tödlich endete. In der Begegnungsstätte "JugendAkademie" feierten rund 500 Gäste das zehnjährige Bestehen des DJ-Trios "Funky Chicos". Nach Angaben der Polizei betrat Muki D. gegen 3.30 Uhr gemeinsam mit einem Bekannten das Jugendzentrum.

Auf der Toilette schlug D. dann aus bisher ungeklärter Ursache einen 54 Jahre alten Partygast mit Fäusten nieder und versetzte ihm Fußtritte. Daraufhin verwiesen die von den "Funky Chicos" engagierten Mitarbeiter des Lübecker Sicherheitsdienstes B.O.B. den Gastronom vor die Tür. Dort kam es dann zu der Schlägerei zwischen einem der Wachmänner, dem späteren Opfer, und Muki D. Nach Angaben der Polizei zog der Tatverdächtige im Verlauf der Schlägerei ein Messer und verletzte den 41-Jährigen damit schwer. Der Wachmann wurde in das Segeberger Krankenhaus eingeliefert, wo er wenig später starb.