Norderstedt. Auf 80 Prozent aller Einbahnstraßen dürfen Norderstedter Radfahrer ab sofort auch gegen die Fahrtrichtung radeln. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) in Norderstedt hat im Frühjahr einen entsprechenden Antrag an die Kommunalpolitik gestellt, der jetzt umgesetzt wurde.

Laut der Norderstedter Stadtverwaltung gibt es in der Stadt mehr als 30 Einbahnstraßen oder Straßen mit Einfahrverboten, sogenannte unechte Sackgassen. Bei einigen Straßen müssen für den gegenläufigen Radverkehr noch bauliche Änderungen vorgenommen werden. Betroffen davon sind zum Beispiel der Bussardweg und die Wiesenstraße. In den übrigen Einbahnstraßen sind die Schilder "Radfahrer frei" unter das Schild "Einfahrt verboten" montiert worden.

Der Autofahrer findet bei der Einfahrt in die Straßen den Hinweis, dass Gegenverkehr durch Radfahrer besteht. "Die Stadt folgt damit dem Beispiel von Kiel, wo 90 Prozent aller Einbahnstraßen schon seit 15 Jahren für den Radverkehr frei sind und die Stadt gute Erfahrungen gemacht hat", sagt Rolf Jungbluth vom ADFC. Radfahrer sollten sich für ähnliche Regelungen in den Nachbargemeinden einsetzen. Der ADFC ermuntert die Gemeinden, Fahrradstraßen und Radfahrstreifen auf der Fahrbahn mit fahrradtauglichen Kreuzungen einzurichten.