Früher wurde an den Schulen auch gehänselt, gelästert, ignoriert, beschädigt und schikaniert.

Seit es Schulen gibt, gehört das zum Alltag. Wenn Eltern also meinen, Mobbing hat es schon immer gegeben, so ist das nur bedingt richtig. Wenn all diese Dinge über einen längeren Zeitraum auftreten, in ihrem Ausmaß zunehmen und zum Ziel haben, andere Kinder sozial auszugrenzen oder psychische und körperliche Schäden zuzufügen, dann ist es tatsächlich Mobbing.

Im digitalen Zeitalter werden Schüler, die sich nicht der Klassennorm anpassen, die Neid hervorrufen oder irgendwie auffällig sind, schnell zu Opfern. Viel schneller, als es sich diese Schüler oder gar deren Eltern vorstellen können. Es hat wenig Zweck, mit dem Finger auf die jeweilige Schule zu zeigen und diese Zustände anzuprangern. Starke Schulen mit starken Lehrern und Schulleitern sind vielleicht weniger anfällig, aber Mobbing ist ein gesellschaftliches Problem, gegen das niemand gewappnet ist.

Gefragt sind Eltern, die ihre Kinder in allen Lebensbereichen unterstützen und begleiten. Wichtig ist ein Erziehungsstil, der von Vertrauen, Wertschätzung, aber auch von angemessener Grenzsetzung geprägt ist. Ein Kind mit einem gesunden Selbstvertrauen läuft weniger Gefahr, Mobbingopfer oder -täter zu werden. Das ist leicht gesagt, aber in unserer schnellen Zeit nicht immer leicht in die Tat umzusetzen.