Das traditionelle Kaltenkirchener Weinfest lockte wieder viele Besucher an

Kaltenkirchen. Wenn Kimeta Krasniqi über Wein spricht, gerät sie ins Schwärmen: Schon als Kind durfte "Kimi" daheim in Montenegro Weinschorle trinken. Hier würde das niemand für richtig halten, aber dort war es offenbar normal. Mit 14 dann das erste richtige Glas Wein. "Wein gehört dort zum Leben", sagt die 35 Jahre alte Kaltenkirchenerin, die nach Feierabend gern ein Glas trockenen Rotwein genießt. Mit ihrem Charme und ihren Weinkenntnissen hat Kimeta die Veranstalter des Kaltenkirchener Weinfestes überzeugt: Die charmante und temperamentvolle Geschäftsfrau wurde am Wochenende vom Kaltenkirchener Ring zur neuen Weinkönigin gekürt.

In Kaltenkirchen hat "Kimi" fast nur glückliche Stunden verlebt. Aus Ostfriesland kam sie vor fünf Jahren in die Stadt, um sich hier als Nageldesignerin selbstständig zu machen. Inzwischen hat sie ihr Geschäft etabliert, aber auch privat hat sie ihr Glück gefunden. Seit anderthalb Jahren ist sie mit Kenny verheiratet. Als Kinder waren sie in der montenegrinischen Heimat unzertrennlich, aber Kenny wanderte mit seiner Familie in die USA aus. Der Kontakt riss ab, aber die moderne Technik hat ein Wiedersehen möglich gemacht: Über Facebook nahmen sie im Internet intensiven Kontakt auf und trafen sich schließlich persönlich - jetzt sind beide ein glückliches Ehepaar in Kaltenkirchen.

So viel Lebensfreude färbt natürlich ab. Am Stand des Kaltenkirchener Ringes stand "Kimi" am Freitag und Sonnabend im Mittelpunkt, servierte Wein und sorgte für gute Stimmung. Hin und wieder schlenderte die neue Weinkönigin zwischen den Ständen hindurch über das Fest auf der Holstenstraße und zeigte sich so den Kaltenkirchenern, die natürlich wieder in Massen gekommen waren, um sich hier zu amüsieren.

Tanz unter freiem Himmel, ein Glas Wein hier und ein Bierchen dort: Die Stimmung war gut, die Veranstalter waren mit der Resonanz sehr zufrieden. Das Kinderkarussell mit den vielen Würstchen- und Zuckerbuden sowie die laute Musik sorgten vielleicht für etwas zu viel Jahrmarktsatmosphäre, aber wirklich gestört hat das vermutlich niemanden. So mögen die Kaltenkirchener ihr traditionelles Weinfest am Rathaus, das sich auch nach so vielen Jahren immer noch als ein Publikumsmagnet erweist.