Christian und Wolfgang Wegert aus Ellerau von der “Arche“ sind die Fernseh-Pastoren der Nation und gehen im In- und Ausland auf Sendung.

Ellerau/Quickborn. "Unser Herzenswunsch ist erfüllt worden", sagt Christian Wegert, Leiter der evangelisch-reformierten Freikirche "Arche" in Hamburg-Stellingen. Der 39-jährige Pastor aus Ellerau und sein Vater Wolfgang Wegert, 68, haben mit dem TV-Sender Sport 1 (früher Deutsches SportFernsehen) einen vielversprechenden Vertrag unterschrieben. Der kostet die Freikirche einen Batzen Geld, er könnte sie aber einem Millionenpublikum näherbringen.

Der Fernsehsender mit Sitz in Ismaning bei München, der nach eigenen Angaben über Satellit, Kabel und terrestrisch fast 32 Millionen Haushalte in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein erreicht, überträgt an jedem Sonntag von 8.30 Uhr an in einer Aufzeichnung den Gottesdienst aus dem großen Gemeindesaal der Hamburger Freikirche.

Christian und Wolfgang Wegert sind die Fernseh-Pastoren der Nation. Vor 25 Jahren strahlte die "Arche" erstmals TV-Sendungen bis nach Osteuropa aus. Seit 1995 wurden Wegerts Predigten mit eigenen Kameras aufgezeichnet. Sie werden heute auf Kanälen wie Das Vierte, bibel.TV, rheinmaintv, 3plus und jetzt auch bei Sport 1 im In- und Ausland gesendet.

"Weil der christliche Glaube immer mehr ins Interesse der Öffentlichkeit rückt und lebendige Verkündigung zunehmend beliebter wird, wächst die Zuschauerzahl unserer Fernsehkanzel beständig", sagt "Arche"-Gründer Wolfgang Wegert, der in Quickborn zu Hause ist. 50 000 Zuschauer wurden zuletzt an Sonntagen (Beginn ist um 8.30 Uhr) bei Das Vierte registriert.

Der Sender kann allerdings wegen zurückgehender technischer Reichweite nicht mehr überall empfangen werden. "Zum Glück sind wir nun zusätzlich auf einem TV-Kanal zu sehen, der bekannter und mehr verbreitet ist, und der dazu noch ein junges, sportorientiertes Publikum anspricht", sagt Wolfgang Wegert.

Vater und Sohn Wegert haben Lebenswege hinter sich, die sich ähneln. Erst spät entschieden sie sich für das Kirchenamt. Wolfgang Wegert studierte nach dem Krieg, wurde Diplomingenieur und baute Brücken, ehe er dann doch Pastor wurde. Sein Sohn eiferte ihm zunächst nach, er leitete als Diplomingenieur in Quickborn ein Bauplanungsbüro. Er baute jedoch keine Brücken, sondern entwarf Häuser und betreute die Neubauten.

"Doch schon als junger Mann trug ich in meinem Herzen den Wunsch, dass ich eines Tages Gott dienen wollte", erinnert sich Christian Wegert. Er hielt Andachten bei Treffs und engagierte sich in der Jugendarbeit, aber der Drang zu kirchlichem Einsatz wurde immer stärker. Zu seiner damaligen Freundin Verena, einer Sozialpädagogin im Rauhen Haus, mit der er heute verheiratet ist und drei Kinder hat, sagte er: "Pass auf, wenn wir eines Tages ein Ehepaar sind, dann ist ein Pastor dein Mann."

Im Jahr 2007 war es schließlich soweit: Christian Wegert reiste für zehn Monate in die Vereinigten Staaten und besuchte eine Bibelschule in der Nähe der US-Hauptstadt Washington. Nach zehn Monaten kehrte er zurück und wurde Pastor der "Arche". Heute halten Vater und Sohn jeweils am Sonntag abwechselnd vor den Fernsehkameras ihre Predigten. "Der Verbreitungsgrad unserer Sendungen nimmt wieder stark zu", sagen sie. "So können wir vielen Menschen das Evangelium bringen."