1919, ein Jahr nach Ende des Ersten Weltkrieges, hungerten die Menschen nach Abwechslung, vor allem in kleinen Dörfern wie Kisdorf. Karl Kabel, damals Hauptlehrer an der Volksschule, kam im November 1919 auf die gute Idee, den Chorverein Kisdorf zu gründen.

Kisdorf. Rasch wuchs die Mitgliederzahl von anfangs 25 auf 40 Sängerinnen und Sänger an. Am Sonntag, 20. Dezember, 17 Uhr, feiert der Chorverein Kisdorf seinen 90. Geburtstag mit einem Festkonzert in der Kisdorfer Friedenskirche am Etzberg 9.

Auf dem Programm stehen das "Gloria" von Antonio Vivaldi, das romantische Weihnachtsoratorium mit Harfe von Camille Saent-Saëns, berühmte Solo-Arien, darunter das "Ave Maria" von Bach-Gounod und "Panis Angelicus" von César Franck, und a-cappella-Chorwerke. Als Solisten gewann der Kisdorfer Chor die Sopranistin Sonja Adam, die Mezzosopranistin Natalie Kopp, die Altistin Kristina Preuß, den Tenor Andreas Preuß und den Bariton Enrico de Pieri. Es spielt das Vivaldi-Kammerorchester, die Gesamtleitung hat Hans Thiemann, Der studierte Musiklehrer und Leiter einiger Musik-Ensembles leitet den Chor seit zehn Jahren.

Der Chor hat eine wechselvolle Geschichte, vor allem auf musikalischer Ebene. Ging das Repertoire von einst häufig nicht über einfache homophone Liedsätze hinaus, so meistern die Laien-Sängerinnen und -Sänger heute auch anspruchsvollere Chorwerke. "Es gelingt uns sogar, sie in kürzerer Zeit einzustudieren", sagt Thiemann.

Ein Höhepunkt des Chores war 2008 das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach. Traditionell gibt der Chor mit seinen 60 Sängerinnen und Sängern Herbst- und Weihnachtskonzerte in der Gemeinde Kisdorf und Umgebung. Darüber hinaus wird der Chor-Verein mehrmals im Jahr zu Auftritten bei befreundeten Chören eingeladen. Mit bis zu 25 weiteren kleinen und großen Auftritten kann der gemischte Chor auf eine reiche Konzerttätigkeit verweisen und sucht noch weitere Mitsängerinnen und -sänger.

Karten zu zehn Euro für das Jubiläumskonzert gibt es unter Tel. 04109/6331 bei Thiemann.