Was wären diese trüben Tage ohne Weihnachtsbeleuchtung? Ein grau-graues Desaster. Im Quartier Schmuggelstieg geht den Besuchern aber ein ganz besonderes Licht auf.

Norderstedt. Denn hier setzen die Geschäftsleute auf ein zukunftsweisendes Lichtkonzept, das in dieser zusammenhängenden Form zumindest in Norddeutschland einmalig ist - und das gilt nicht nur für die festlichen Weihnachtslampen, sondern für die Beleuchtung insgesamt. Die Leuchtköpfe auf den Masten enthalten Halogen-Metalldampflampen der neuesten Generation, die Bäume werden mit LED-Bodeneinbaustrahlern illuminiert, die Weihnachtsbeleuchtung besteht aus LED-Lampen. Das Ergebnis: Die Stimmung hebt sich, der Mensch freut sich, die Umwelt wird durch Kohlendioxid weniger belastet.

Der Schweizer Lichtingenieur Professor Peter Andres hat das innovative Konzept für das Einkaufsgebiet am Ochsenzoll geplant. Er freut sich: Noch nie hatte er die Möglichkeit, ein so großes, zusammenhängendes Gebiet auszuleuchten. Die Stadt Norderstedt hat ein Förderprogramm für energiesparende Maßnahmen aufgelegt. Und das steckt dahinter: Ausgeleuchtet wird der Straßenraum und nicht, wie bei herkömmlichen Straßenlaternen, der Luftraum darüber. Das Licht wird also effizient eingesetzt. Diese Art der Beleuchtung wird von Passanten als wohltuend empfunden. Die Stromeinsparung und die Minderung von Kohlendioxid (CO2) beträgt etwa 85 Prozent gegenüber herkömmlichen Beleuchtungsmethoden. Bei der Weihnachtsbeleuchtung beträgt die Einsparquote sogar 95 Prozent - trotzdem schafften die rund 2000 LED-Lampen in zwei insgesamt 640 Meter langen Lichterketten, den zusätzlichen 14 Sternen und zwei illuminierten Tannenbäumen eine weihnachtliche Atmosphäre. Die Weihnachtsbeleuchtung wurde durch den Zusammenschluss der Eigentümer, durch die Interessengemeinschaft Ochsenzoll und durch die öffentlichen Fördermittel aus dem städtischen Topf für energiesparende Maßnahmen finanziert. "Die Weihnachtsbeleuchtung am Schmuggelstieg ist ein gutes Beispiel dafür, dass Klimaschutz und Nachhaltigkeit nicht auf Kosten von Lebensqualität gehen müssen", sagt Norderstedts Baudezernent Thomas Bosse.