Diese Regelung gab es bis 1984, sie habe sich bewährt. Stadt lehnt das ab, sie sieht keine Gefahr.

Norderstedt. "Die Straße ist so eng, dass zwei Autos kaum aneinander vorbei kommen. Sie müssen in Einfahrten oder auf den Bürgersteig ausweichen und gefährden dort wiederum Radfahrer und Fußgänger." So beschreiben die Anwohner des Cordt-Buck-Weges den Verkehrsalltag auf der Nebenstraße in Norderstedt. Besonders dramatisch gehe es zu, wenn die Mütter ihre Kinder morgens mit dem Auto zum Kindergarten bringen. "Die parken kreuz und quer, da ist überhaupt kein Durchkommen mehr", sagt Anwohner Klaus Rothkehl. Und die Situation werde sich weiter zuspitzen, da die Betreuungseinrichtungen erweitert werden.

Hinzu kämen die Besucher der Migrantenberatungsstelle, die die Arbeiterwohlfahrt am Cordt-Buck-Weg unterhält. Zusätzliche Belastung entstehe durch die Gäste und den Lieferverkehr des Restaurants "Schweinske" an der Ecke Ulzburger Straße/Weg am Denkmal. "Ich musste schon mal zehn Minuten an der Ecke Steindamm warten, bis ich in den Cordt-Buck-Weg fahren konnte, da mir Fahrzeuge entgegenkamen. Das hatte zur Folge, dass sich hinter mir auf dem Steindamm eine lange Schlange bildete und einige wütend auf die Hupe drückten", sagt Rothkehl.

Die Anwohner kritisieren aber nicht nur, sie machen auch einen Vorschlag zur Entlastung: Der Cordt-Buck-Weg soll nur noch in eine Richtung zu befahren sein, die Durchfahrt vom Steindamm aus mit dem entsprechenden Verkehrszeichen soll verboten werden. "Diese Regelung hatten wir bis 1984, und die unechte Einbahnstraße hat sich bewährt", sagt Rothkehl. Er verweist auf ähnliche Straßen, die von der Stadt entsprechend gekennzeichnet worden sind und zum Teil in unmittelbarer Nähe liegen. "Warum sind der Mümmelmannweg, der Schulweg und die Straße Alter Heidberg entsprechend gekennzeichnet? Dort herrscht auch nicht mehr Verkehr", sagt Rothkehl. Die Stadt verstoße gegen den Grundsatz der Gleichbehandlung.

Denn bisher beißen die Anwohner mit ihrer Forderung bei der Verwaltung auf Granit: "Die Probleme durch das Bringen und Holen der Kinder sind uns bekannt. Sie treten aber nur zeitlich begrenzt auf. Eine Gefährdung liegt nach unseren Erkenntnissen nicht vor", sagt Baudezernent Thomas Bosse. Er dreht den Spieß um: Durch die vielen Fahrzeuge auf der Straße seien die Autofahrer gezwungen, langsam und vorausschauend zu fahren. Dass das funktioniere, belege die Unfallstatistik: Seit dem Jahr 2000 habe es auf dem Cordt-Buck-Weg nur sieben Bagatellunfälle gegeben. Dennoch zeigt sich die Verwaltung gesprächsbereit: "Wir werden uns gern mit den Anwohner vor Ort treffen", sagt Rathaussprecher Hauke Borchhardt.