Obwohl der Rettungsdienst vor Ort war, kam für Willi K. jede Hilfe zu spät. Der 54 Jahre alte Sportler starb vermutlich an Herzversagen.

Norderstedt. Trauer und Entsetzen bei der Leichtathletikgemeinschaft Alsternord: Der traditionelle Waldlauf, den der Sportverein bereits zum sechsten Mal im Rantzauer Forst ausrichtete, wurde von zwei Unglücksfällen überschattet. Ein Teilnehmer des 5000-Meter-Walking-Wettbewerbs stürzte auf der Strecke und zog sich eine Schulterprellung zu, ein weiterer Walker, Willi K., sackte nur wenige Meter weiter zusammen, prallte frontal aufs Gesicht und starb nach ersten Informationen noch an der Unfallstelle.

Obwohl eine Teilnehmerin, die direkt hinter dem Mann walkte, umgehend mit der Reanimation begann und die kurze Zeit später an der Unfallstelle eingetroffenen Rettungskräfte des Deutschen Roten Kreuzes die Rettungsmaßnahmen übernahmen, konnte der 54-Jährige, der einer Laufgruppe des Psychosozialen Zentrums in Norderstedt (ATP) angehörte, nicht gerettet werden. Die genaue Todesursache ist noch nicht bekannt, es wird Herzversagen vermutet.

"Wir sind tief betroffen. Uns waren keine offensichtlichen körperlichen Erkrankungen bei dem Verstorbenen bekannt. Die Laufgruppe der Begegnungsstätte des Psychosozialen Zentrums trifft sich seit vielen Jahren regelmäßig einmal pro Woche und nimmt schon seit mehreren Jahren am Waldlauf der LG Alsternord und auch an anderen Walking- und Laufveranstaltungen teil. Die Mitglieder werden beim Training und auch auf dem Wettkampf von Mitarbeitern begleitet und betreut. Mitmachen kann jeder, nicht nur die Besucher unserer Begegnungsstätte", sagt Einrichtungsleiter Henning Fröschner (64) vom Psychiatrischen Zentrum in Rickling.

Geschockt reagierte auch Andreas Schulte-Hemming, Vorsitzender der ausrichtenden LG Alsternord. "Beide Unfälle ereigneten sich praktisch zeitgleich bei Kilometer drei, also ungefähr auf der Hälfte der Strecke", berichtet der 49-Jährige. Die Streckenposten eilten sofort zu den Unglücksstellen und informierten umgehend die Veranstaltungsleitung und den Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes.

Schulte-Hemming erfuhr per Handy von den tragischen Zwischenfällen, während er im Zielbereich die Siegerehrung für die Läufer vorbereitete. "Die LG Alsternord richtet seit mehr als zehn Jahren Waldläufe aus. Das ist das erste Mal, dass so etwas passiert ist", sagt der Vereinschef, der wie jedes Jahr vorsorglich einen Rettungsdienst bestellt hatte. "Das ist so üblich bei Veranstaltungen dieser Art. Wir haben uns auch noch einmal bei den Rettungskräften und bei der Polizei erkundigt, ob wir denn alles richtig gemacht haben. Das wurde uns auch von allen Seiten bestätigt, die Rettungskette wurde eingehalten", so Schulte-Hemming. Im Fall von Willi K. allerdings nutzte auch die sofort begonnene Reanimation nichts. Trotzdem lobten Einrichtungsleiter Henning Fröschner und auch Andreas Schulte-Hemming das beherzte Eingreifen der Ersthelferin. "Auch wenn es in diesem Fall leider nicht zum Erfolg führte, kann es beim nächsten Mal schon lebensrettend sein", so Henning Fröschner.