Schon die Klänge bei der Probe sind hörenswert. Mit dem Norderstedter Komponisten Werner Hagen (65) erarbeitet das Hamburger “Zingara“-Quartett dessen neuste Kompositionen “Nigunim“ und “Douz - Le Chant dans le Desert“.

Norderstedt. Am Sonntag, 1. November, 11 Uhr, wird "Nigunim" im "Kleinen Malimu-Konzert" im Stadtmuseum Norderstedt am Friedrichsgaber Weg 90 uraufgeführt. "Douz - Le Chant dans le Desert" ist erstmals in Norderstedt zu hören.

Hagen schrieb beide Werke für Gitarre (Katharina Hempel), Flöte (Hans-Udo Heinzmann), Viola (Thomas Gaede) und Cello (Iris Matthes). "Nigunim" (hebräisch, Ohne Worte) basiert auf der jiddischen Musik mit starker Hinwendung zu den chassidischen Klängen, der Musik der Rabbinen des Ostjudentums, die wie keine andere Musik Lebensmut und -freude, Vertrauen in Gott, aber auch die Trauer über ständige Bedrohung, Entwürdigung und Vernichtung vereint. Die Klänge sind malerisch, geheimnisvoll und erzählen in vielen Chiffren Geschichten aus alten Zeiten, die immer noch gültig sind.

Szenen- und Stimmungswechsel mit "Douz - Le Chant dans le Desert". Aus dem ersten Satz (Lento) entwickelt der Norderstedter Komponist arabisch leuchtende Motive. Im Allegro vivace zeichnet der Professor an der Hamburger Musikhochschule tänzerische Rhythmen. Werner Hagen wurde 1944 in Karlsruhe geboren, studierte Klavier, Dirigat und Komposition in Frankfurt/Main. Nach seiner Zeit als Korrepetitor und Dirigent an der Deutschen Oper Berlin war er von 1967 bis 1972 Studienleiter beim NDR. Hagen hat bereits viele Kammermusik- und Chorwerke, Lieder und Bühnenmusiken geschrieben.

Entsprechend dem Konzerttitel "Schubertiade" beginnt das Programm mit einem Quartett von Franz Schubert, gefolgt von Isaac Albéniz' "Granada". Der zweite Teil wird mit Schuberts "Fischermädchen" eröffnet, gefolgt von Ferdinando Carullis Rondo aus "Due Duetti", Opus 137, dem "Nigunim" von Hagen und der Sonate Nr. 4 in C-Dur von Johann Sebastian Bach. Karten zu zehn Euro gibt es unter Tel. 040/522 52 60. Restkarten an der Tageskasse.