Die Koalitionsverhandlungen in Berlin gehen dem Ende entgegen, und auch für die Einwohner des Kreises Segeberg könnten sich ganz direkte finanzielle Belastungen ergeben.

Kreis Segeberg. Die öffentliche Abfall- und Abwasserentsorgung soll nach dem Willen der Politiker steuerpflichtig werden. Bisher sind diese Unternehmen für ihre Aufgaben der öffentlichen Daseinsvorsorge von bestimmten Steuerlasten befreit, da die Leistungen rein kostendeckend und ohne Gewinnaufschlag betrieben werden.

Jens Kretschmer, Vorsteher des Wege-Zweckverbandes (WZV) im Kreis Segeberg hat eine erste Hochrechnung für den Kreis Segeberg erstellt, die ahnen lässt, welche zusätzlichen Belastungen auf die Einwohner zukommen. "Allein für unsere Mülltonnen-Kunden können sich Mehrkosten von rund 1 Million Euro pro Jahr ergeben." Da nicht alle Teilleistungen der Abfallentsorgung zusätzlich belastet werden, ergibt sich keine reine Preissteigerung von 19 Prozent nach dem Mehrwertsteuersatz, aber immerhin eine ungefähre zusätzliche Kostenbelastung für diese Dienstleistungen des WZV und der Stadt Norderstedt von etwa fünf bis zehn Prozent. "Für unsere Kunden kämen erhebliche Mehrkosten ohne jeden Mehrwert zu", stellt Kretschmer fest.

Jens Kretschmer möchte erreichen, dass diese Zusatzbelastung verhindert wird. In einem Schreiben an die vier aus dem Kreis Segeberg stammenden Bundestagsabgeordneten bittet er um Unterstützung dieses Gedankens bei den aktuellen Koalitionsverhandlungen und der parlamentarischen Beratung.