Die Bürgerinitiative hält die offizielle Prognose für falsch. Sie glaubt, die Bedeutung der A 20 für Kaltenkirchen wurde nicht berücksichtigt.

Kaltenkirchen. Die Bürgerinitiative Pro Kaki befürchtet eine zusätzliche Verkehrsbelastung durch den Bau des Autobahnkreuzes A 20 und A 7 nördlich von Kaltenkirchen. Sollte die A 20 nicht weiter in Richtung Elbe gebaut werden - und davon geht die Initiative angesichts der Finanzmisere in Bund und Land aus - würden bis 28 000 Fahrzeuge mehr über die A 7 und damit an Kaltenkirchen vorbei und teilweise auch durch Kaltenkirchen fahren. Aber auch sonst müsste Kaltenkirchen zusätzlichen Autoverkehr verkraften. Pro Kaki empfiehl deshalb allen Kaltenkirchener Bürgern, bis zum 29. Oktober schriftliche Einwendungen gegen die Planungen bei den zuständigen Behörden abzugeben.

Laut vorliegender Verkehrsprognose soll die Verkehrsbelastung auf der A 7 im Bereich Kaltenkirchen bis 2025 um 400 Kraftfahrzeuge pro Tag abnehmen, der Zubringerverkehr soll um 800 Fahrzeuge pro Tag sinken, der Verkehr auf der Schützenstraße und dem Oersdorfer Weg ebenfalls um 400 Fahrzeuge pro Tag.

Das soll eintreffen, wenn der Verkehr bis dahin über die A 20 in Richtung Glückstadt fließt. "Das alles liest sich megasuper", sagt Reinhold Bundschuh, Sprecher von Pro Kaki. Er hält die Prognose aber für falsch.

Zum einen sei die wirtschaftliche Bedeutung der A 20 für Kaltenkirchen in der Verkehrsanalyse offenbar nicht berücksichtigt worden, zum anderen sei es sehr fraglich, ob die neue Autobahn tatsächlich weiter in Richtung Westen geführt werde. In beiden Fällen bedeutet das seiner Ansicht nach: Die Belastung der Bürger durch Lärm und Schadstoffe werde zunehmen, das Gefahrenpotenzial für Kinder und Jugendliche ansteigen. Bundschuh verweist darauf, dass auch die Stadtverwaltung die Ergebnisse der Verkehrsprognose für den Bereich der Stadt Kaltenkirchen als Einwendung gegen den Planfeststellungsantrag kritisch hinterfragen und um Aufklärung bitten will. In diesem Zusammenhang soll auch die Abwicklung etwaiger Umleitungsverkehre durch das Stadtgebiet angesprochen werden. Wer bis zum 29. Oktober beim Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein in Kiel, bei der Amtsverwaltung Kaltenkirchen-Land oder einer anderen Amtsverwaltung Einwendungen einreichen will, bekommt auf der Homepage von Pro Kaki ( www.pro-kaki.de ) Hilfe. Dort ist eine mehrseitige Mustereinwendung hinterlegt.