Die Norderstedter Künstler präsentieren eine Schau von Texttafeln, Collagen und selbst gemachten Büchern.

Norderstedt. Eine Woche dachten und dichteten, malten, werkelten und zeichneten Mitglieder des Kulturvereins "Malimu" in Norderstedts Rathaus-Galerie zum Thema "Bild und Text". Heraus kam eine sehens- und lesenswerte Schau mit vielen Texttafeln, Collagen und selbst gemachten Büchern. Im Mittelpunkt steht eine Gemeinschaftsarbeit, in der acht Maler ihre Umrisse lebensgroß zeichneten und in die leere Fläche ihre Lieblingstexte malten.

"Unsere Text- und Bildwerkstatt war sehr aufregend. Ich habe das Gefühl, dass es erst anfing, als es bereits aufhörte, denn jetzt purzeln die Ideen", sagte Waltraut Watty.

Waltraut und Ehemann Jürgen Watty sind ohnehin prominent in der Bild-Text-Schau vertreten. So zeigt Waltraut Watty ihre typischen Strichmännchen, die im Bild ein Eigenleben zu führen scheinen, während Jürgen Watty mit hintersinnigen Kalligraphien und Zeichnungen zum Thema vertreten ist.

Hintersinniges liefert auch Wolfgang Kopkow mit seiner feinen, kleinen, 30-teiligen Reihe "Gretchens Faust". Er folgt aber nicht Goethes Schluss, sondern gibt dem Stück einen ironischen Dreh. Kopkow begeistert auch mit einem seiner hervorragenden Buch-Unikate, in dem er die "Kunst beim Wort nimmt". Die Watty- und Kopkow-Werke gehören zu denen, die Text und Malerei zu einer neuen Aussage verbinden. In den meisten Exponaten wird der Text durch das Bild gestützt oder umgekehrt, beispielsweise Sigrid Pankes Objekt mit Pappmaché-Stühlen, auf deren Fläche sie den Begriff "setzen" variierte, oder Gisela Langes Sujets, in denen sie Kritik an der Wortverschluderung durch den intensiven Gebrauch elektronischer Medien übt und Angst vor dem Sterben des Buches äußert.

Zu sehen bis 18. Oktober, heute (Freitag) 11 bis 15 und 15 bis 18 Uhr, Sonntag, 15 bis 18 Uhr, Rathaus-Galerie, Rathaus Norderstedt an der Rathausallee 50.