Gemeinde Ellerau hält das für überflüssig. Bürgermeister Eckart Urban schreibt Protestbrief an Landesbehörde.

Ellerau. Die Bäume müssen weichen, sagt der Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr. Ellerau hält dagegen und will die Kastanien, Platanen und Ahornbäume am Berliner Damm erhalten. Da es sich bei der Hauptverkehrsachse um eine Landesstraße handelt, ist der Landesbetrieb nicht nur zuständig für die Fahrbahn, sondern auch für die Fußwege. Der Weg auf der südlichen Seite der Straße soll saniert werden. Nach Ansicht der Behörde ist das dauerhaft nur möglich, wenn 14 Bäume fallen, denn: Die Wurzeln würden den Asphaltbelag immer wieder hoch drücken und zerstören, haben Behörden-Mitarbeiter der Gemeinde mitgeteilt.

Die Kommunalpolitiker mit Bürgermeister Eckart Urban (SPD) an der Spitze sehen das anders: "Die meisten Bäume stehen so weit zurück, dass die Wurzeln den Belag des Fußweges nicht beeinträchtigen", sagt Urban, der zwar grundsätzlich die Sanierungs-Absicht begrüßt, inzwischen aber einen Protestbrief an die Behörde geschrieben und sich darin für den Erhalt der Bäume ausgesprochen hat. Der Bürgermeister verweist auf den Beschluss des Bauausschusses, die Mitglieder hatten parteiübergreifend und einstimmig dafür votiert, die Bäume am Leben zu lassen.

Die Auffassung des Landesbetriebs treffe höchstens für zwei bis drei Bäume zu. Die anderen Laubbäume stehen seit 60 Jahren an dieser Stelle, sie hätten in dieser Zeit noch keine Schäden am Fußweg hervorgerufen. "Alle reden vom Klimaschutz. Da wäre es doch geradezu kontraproduktiv, wenn hier Bäume ohne Not gefällt werden", sagt Gemeindevertreter Joachim Dose (Aktives Ellerau).

Die Gemeinde habe Kontakt zum örtlichen Baumsachverständigen aufgenommen, der sich die Situation am Berliner Damm angesehen hat. Sein Fazit: Alle Bäume könnten stehen bleiben. Die Wurzeln könnten so behandelt werden, dass sie den Asphaltbelag nicht hoch drücken und die Bäume trotzdem mit Wasser versorgen.

"Die Wurzelbehandlung kostet nicht mehr, als wenn eine Ersatzpflanzung für die gefällten Bäume angelegt werden müsste", sagt Bürgermeister Urban, der auf seinen Brief bisher noch keine Antwort von der Landesbehörde erhalten hat. Die wird aber demnächst im Rathaus eintreffen, denn der Landesbetrieb wollte eigentlich, so Elleraus Bürgermeister, in diesen Tagen mit der Sanierung des Fußweges beginnen.