In den Behältern befanden sich ein Diesel-Öl-Gemisch, Reinigungschemikalien und Desinfektionsmittel.

Kaltenkirchen. Chemie-Alarm in Kaltenkirchen: Gefahrgut-Experten der Feuerwehr haben an der Bundesstraße 4 zehn übel riechende Kanister geborgen, in denen sich ein Diesel-Öl-Gemisch, Reinigungschemikalien und Desinfektionsmittel befanden. Eine Spaziergängerin, die die Behälter entdeckt hatte, klagte über Kopfschmerzen. Die 48 Jahre alte Frau aus Barmstedt, die eines der Gebinde geöffnet hatte, wurde vorsorglich in einem Krankenhaus untersucht. Sie alarmierte die Polizei.

Die unbekannten Täter hatten die Fässer auf einem kleinen Feldweg im Ortsteil Springhirsch abgestellt. Vermutlich kamen sie von der nahe gelegenen Bundesstraße 4, um zwischen Lentföhrden und Quickborn die Behälter abzuladen. Der kleine Feldweg ist eigentlich nur für Wirtschaftsfahrzeuge der Forst- oder Landwirtschaft. Der Umweltschutztrupp des Polizeibezirksreviers aus Bad Segeberg hat die Ermittlungen übernommen.

Nach dem Notruf sperrte die Polizei das Gebiet an der Kieskuhle Pfannenschmidt, unweit eines Hundeplatzes und der Gedenkstätte Springhirsch, weiträumig ab. Die Einsatzleitung forderte Spezialtrupps der Feuerwehr an, da zunächst nicht feststand, um welche Chemikalien es sich handelte.

Nur mit Schutzanzügen wagten sich die Spezialisten an die gefährlichen Stoffe heran. Die Behälter lagen in einer Sandkuhle, die von der Straße nicht einsehbar war. "Aus einem Gebinde, das beschädigt war, trat weißes Pulver aus", berichtet Holger Gebauer, Ausbilder für den ABC-Einsatz im Kreis. 35 Feuerwehrleute waren mehrere Stunden im Einsatz.

Die zehn bis 60 Liter fassenden Kanister wurden in Fässern abtransportiert und beim Wege-Zweckverband (WZV) in Bad Segeberg untersucht. Dort befindet sich das Sonderlager des WZV.

Die Analysen ergaben, dass die Desinfektionsmittel in der Geflügelhaltung eingesetzt werden.