Bei dem Großbrand in Tangstedt entstand ein Schaden von mehreren 100 000 Euro. Feuerwehrleute retten alle Tiere und treiben sie auf eine Weide.

Tangstedt. Fassungslos steht Sönke Meier (48) vor seinem Hof. Nur Trümmer sind von der Lagerhalle auf seinem Bio-Bauernhof im Tangstedter Ortsteil Wilstedt übrig geblieben. Futter und Strohballen gingen in Flammen auf, Ein Öltank explodierte. Der gewaltige Feuerschein war kilometerweit zu sehen. Einziger Trost: Die Kühe aus der Biomilch-Produktion konnten gerettet werden.

Eine Spaziergängerin hatte den Brand an der Straße Lütte Lohe entdeckt und die Feuerwehr alarmiert. Die Tangstedter Einsatzkräfte beendeten gerade in der Wache ihren Übungsabend und trafen schnell an der Unglücksstelle ein. Zu diesem Zeitpunkt stand die 650 Quadratmeter große Halle bereits vollständig in Flammen.

Sofort forderte die Einsatzleitung Verstärkung an. 120 Feuerwehrleute aus Wilstedt, Tangstedt, Wulksfelde, Jersbek und Bargfeld sowie aus Norderstedt kämpften gegen die Flammen, doch sie hatten keine Chance mehr, das Gebäude zu retten. In dem Gebäude brannten 300 Rundballen aus Stroh, 150 Tonnen Getreide und zwei Traktoren. Außerdem geriet ein 3000 Liter fassender Dieseltank in Brand. "Zwei Explosionen gab es mindestens", berichtet Tangstedts Gemeindewehrführer Rudolf Körner. Aus einem angrenzenden Stallgebäude trieben die Einsatzkräfte die Kühe auf eine benachbarte Weide. Die Tiere überstanden das Unglück unverletzt. Außerdem gelang es den Feuerwehrleuten, ein Übergreifen des Brandes auf einen Stall zu verhindern. Erschwert wurden die Löscharbeiten durch heftigen Wind, Funkenflug gefährdete in der Nachbarschaft mehrere begrünte Häuser.

Auch die Wasserversorgung bereitete der Feuerwehr Probleme. Da das Wasser aus den Trinkwasserleitungen nicht ausreichte, zapften die Löschmannschaften Brunnen an und pumpten Wasser aus der Alster. Für die Versorgung verlegten sie kilometerlange Leitungen.

Sönke Meier war nicht zu Hause, als der Brand ausbrach. Die Polizei informierte ihn über das Unglück auf seinem Hof. Kurz darauf traf der Landwirt ein. Fassungslos musste er mit ansehen, wie die Flammen das Gebäude zerstörten. Er hatte 1994 mit seiner Frau Silke den Hof übernommen und drei Jahre später auf Bio-Produktion umgestellt.

Die Löscharbeiten zogen sich über Stunden hin. Ein Radlader des Technischen Hilfswerks (THW) räumte Trümmer beiseite.

Die Norderstedter Kripo hat die Ermittlungen übernommen. Die Brandursache ist bislang ungeklärt. Der Schaden beläuft sich nach Polizeiangaben auf mehr als eine halbe Million Euro.