Für den scheidenden CDU-Landtagsabgeordneten sind die Unterkünfte unzumutbar - für die Bewohner und für die Nachbarn.

Norderstedt. Manfred Ritzek, Noch-Landtagsabgeordneter der CDU, erneuert seine Kritik an den Notunterkünften der Stadt an der Lawaetzstraße. Er fordert die Unterbringung der derzeit 52 Bewohner in adäquatem Wohnraum und den Abriss der aus seiner Sicht unzumutbaren Holzhäuser.

In einer Anfrage hatte sich Ritzek an die Stadtverwaltung gewandt. Er stellte 15 Fragen zu den dort wohnenden "Problemgruppen" und zu den Bemühungen der Stadt, die Menschen anderweitig unterzubringen.

"Ein Fortschritt ist bei den Holzhäusern in der Lawaetzstraße nach meiner Anfrage an die Stadtverwaltung deutlich zu erkennen, nämlich die jüngst im Monatsabstand erfolgende Abfuhr des Sperrmülls", sagt Ritzek. In der Vergangenheit hätten sich "wilde Sperrmüllberge" aufgetürmt - weil andere Bürger das Umfeld der Unterkünfte als Abladeplatz missbrauchen.

Laut der Stadtverwaltung würden 41 der 51 zurzeit an der Lawaetzstraße wohnhaften Menschen schon zwischen neun und zwei Jahren dort leben, zehn Bewohner seien erst in diesem Jahr dazugekommen, 14 der Bewohner waren zuvor Obdachlose, zitiert Ritzek die Antworten der Stadt. "Es ist nicht nachvollziehbar, dass so viele Menschen dort so lange wohnen müssen, obwohl der Auszugswille bei vielen nach eigener Befragung vorhanden ist", sagt Ritzek.

Die ursprüngliche Zielsetzung für die Errichtung der Holzhäuser sei ausschließlich die Unterbringung von Spätaussiedlern gewesen. Ritzek: "Dabei hätte es bleiben müssen. Die Zahl der Spätaussiedler ist so drastisch gesunken, dass diese Unterkünfte für den ursprünglichen Zweck nicht mehr benötigt werden."

Jetzt werden die Unterkünfte auch für Asylbewerber und Obdachlose genutzt. "Dass die Anmietung von Mietwohnraum - wie früher geschehen - zu teuer sein soll, müsste den Kosten gegenüber gestellt werden, die durch die dringend notwendigen Sanierungen der Wohnungen und durch die Kosten für die regelmäßige Müllentfernung entstehen", so Ritzek. Die Menschen in den Holzhäusern hätten eine bessere Integration in anderen Wohngemeinschaften verdient, so Manfred Ritzek. "Deshalb wiederhole ich meine Erwartung an die Stadtverwaltung, dass integrative Wohnveränderungen für die Menschen und eine neue städtebauliche Lösung für dieses Areal im modernen, zukunftsweisenden Frederikspark so schnell wie möglich realisiert werden müssen", so Manfred Ritzek abschließend.