Vor zwei Monaten war Bundeskanzlerin Merkel in Trappenkamp, um das Unternehmen di.hako zu besuchen. Die Kanzlerin besaß offenbar den “richtigen Riecher“.

Trappenkamp. Sie hatte sich für den Hersteller von Reinigungsmaschinen entschieden, weil das Unternehmen zu den führenden Integrationsunternehmen in Deutschland gehört - 36 der insgesamt 146 Mitarbeiter haben eine Behinderung. Jetzt wurde die di-hako-Gruppe aus Trappenkamp in Prag zur "European Social Firm of the year 2009" ernannt.

Die Auszeichnung zur sozialsten Firma in Europa macht Geschäftsführer Peter Speckhahn-Hass stolz: "Wir passen die Arbeitsbedingungen den individuellen Behinderungen an", sagt er. "Dadurch gelingt es uns, die Normalität der Arbeit täglich umzusetzen." Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte während ihres Besuches im Juli ein großes Lob für di.hako parat: Das Unternehmen sei auf dem Integrationssektor ein Leuchtturm in Deutschland, verkündete sie vor laufenden Kameras.

Die Beschäftigten mit und ohne Behinderung arbeiten in den Bereichen Zerspanung, Industriemontage und Logistik kollegial zusammen. Zu di.hako gehören die Bereiche di.hako.tec für die Metallverarbeitung, di.hako.dip für die Industriemontage und di.hako.log für die Logistik. Den Unternehmensbereichen stehen in Trappenkamp 20 000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung.

Gesellschafter der drei Integrationsunternehmen sind die Gruppe Norddeutsche Gesellschaft für Diakonie und die Hako-Werke GmbH mit Sitz in Bad Oldesloe. Weltweit hat das Unternehmen 2407 Mitarbeiter, davon in Deutschland 1256.

Die Preisverleihung zeigt bereits über die europäischen Grenzen hinaus Wirkung: Vor wenigen Tagen war der Direktor eines japanischen Sozialverbandes im Unternehmen, um sich zeigen zu lassen, wie das Integrationsmodell di.hako funktioniert.