Draußen Altweibersommer - drinnen Jazz. Sonntag 17 Uhr. Und wo sitzen die Norderstedter? Gemütlich auf der Terrasse, statt im Jazzkonzert in der Glashütter Thomaskirche.

Norderstedt. Auch, wenn die "Bop Cats" auf dem Programm stehen, die immerhin Säle mit 300 Leuten füllen. Allein. Oder auf Festivals vor 40 000 Menschen auftreten.

Das Konzert zu ihrem 40. Geburtstag in der Thomaskirche musste die Band um Pianist Klaus Berger vor 14 Zuhörern und Zuhörerinnen spielen. Klaus Berger war fassungslos und komprimierte das Konzert auf eine Stunde.

Dieses Konzentrat übertrugen Carin Hammermacher am Saxofon, Manfred Jeskel am Bass, Schlagzeuger Jürgen Busse und Berger auch auf ihr Spiel. Stark, schnell und gut kam das Eigen-Stück "Change It". Die Soli faszinierten mit Spieldichte und Spannungssteigerung, der Rhythmus riss mit, zumal sich der Klang in der hohen Kirche wunderbar entfaltete. Stücke wie "Take a Plane" und "Calypso" folgten.

Dazwischen stellte Klaus Berger sein erstes Buch vor. In "Bleiben Sie dran! Medien-Rummel und andere Heimsuchungen" (erschienen im Köller-Verlag) plaudert er über Kuriositäten aus 40 Jahren Bandgeschichte. "Eine nettes Buch vorm Schlafengehen", meint Berger. Stimmt. Dazu bietet es einen amüsanten Einblick in die Komödien und Tragödien der Musik- und anderer Szenen.