“Auch wenn die Kritiker mahnten: Ihr vergrabt hier Geld - die Gründung von wilhelm.tel war eine visionäre Entscheidung.“ Das sagte Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote in seiner Laudatio zum zehnten Geburtstag des Norderstedter Telekommunikationsanbieters.

Norderstedt. Zum Empfang gestern Vormittag drängten sich die Gratulanten im Foyer der Stadtwerke, Unternehmer, Banker und Politiker gratulierten dem "Sohn der Stadtwerke".

"Die Mutter ist die Stadt, aber die Vaterschaft können Sie nicht leugnen, auch wenn Sie heute wie immer bescheiden im Hintergrund stehen" - diese Aussage Grotes galt dem langjährigen Leiter der Stadtwerke, Volker Hallwachs. Der stand 1999 vor einem Problem: Die Liberalisierung des Energiemarktes bedrohte deutschlandweit die kommunalen Energieversorger. Experten prognostizierten das große Sterben der Stadt- und Gemeindewerke. Nicht schließen, sondern neue Aufgaben suchen, lautete das Motto von Hallwachs. Im schnellen Glasfasernetz fand er ein Geschäftsfeld, das dem Norderstedter Unternehmen Geld und Renommee brachte. "Wilhelm.tel hat Modellcharakter, wir sind weit über Schleswig-Holstein hinaus ein gesuchter Partner", sagte Grote.

Mit den leistungsstarken Internetverbindungen habe der Wirtschaftsstandort ein Alleinstellungsmerkmal. Doch nicht nur die Firmen schätzen den flotten Datentransfer, das Geburtstagskind mache die Stadt auch zu einem attraktiven Wohnort.

Zugleich habe sich die Stadt mit wilhelm.tel Werte geschaffen. Das Anlagevermögen betrage 67,4 Millionen Euro. "Das in nur zehn Jahren zu schaffen, ist eine außergewöhnliche Leistung", sagte Grote. Die Zahl der Mitarbeiter sei seit der Gründung von 40 auf 370 gewachsen, der Gewinn habe im Vorjahr bei 2,5 Millionen Euro gelegen.