Wann und was wird gegessen? Können sich die Bewohner ungestört zurückziehen? Die Prüfer stellten viele Fragen und sahen sich in den Einrichtungen um.

Norderstedt. Je höher die Selbstbestimmung der Bewohner von Seniorenheimen ist, desto höher ist deren Lebensqualität. Gemäß dieser Formel nehmen die ehrenamtlichen Prüfer aus den Reihen der Landesarbeitsgemeinschaft Heimmitwirkung (LAG) um deren Vorsitzende Ute Algier aus Norderstedt seit einiger Zeit auch die Einrichtungen zur stationären Unterbringung älterer Menschen in Schleswig-Holstein unter die Lupe. An die Verantwortlichen und Bewohnerbeiräte folgender Seniorenheime konnten Ute Algier und ihre Mitstreiter jetzt eine Auszeichnung überreichen, die die Verbraucherfreundlichkeit beurkundet: Haus Hog'n Dor, Haus Rosengarten, Alten- und Pflegeheim Müller, Altenpflegeheim Scheel und Haus im Park.

Die geprüften Einrichtungen werden fortan in der bundesweiten Datenbank www.heimverzeichnis.de gelistet. Zuvor hatten die Betreiber der Seniorenheime einen umfassenden Fragenkatalog beantworten - und die Gutachter der LAG zwecks Hausbegehung zu sich einladen müssen. Die Begutachtung fokussierte sich auf die Themenbereiche Autonomie und Menschenwürde, wie Ute Algier erläuterte. So werde zum Beispiel geklärt, ob die Bewohner selbst bestimmen können, was und wann sie essen. Und, ob ihre Privatsphäre gewährleistet werde. Beim Erreichen von 80 Prozent der geforderten Punkte werde die Verbraucherfreundlichkeit offiziell festgestellt.

"Die Einrichtungen in Schleswig-Holstein tun sich noch schwer damit", sagte die Norderstedterin zu den Begutachtungen durch die Landesarbeitsgemeinschaft Heimmitwirkung, "im Sinne der Transparenz und der Verbraucherfreundlichkeit kann ich das nicht verstehen". Das Projekt www.heimverzeichnis.de wird vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert.

Die örtlichen Einrichtungen lobte Ute Algier: "Eine tolle Sache, dass wir so viele gute Seniorenheime in Norderstedt haben!"