Bestimmt habt ihr mitbekommen, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Herausforderer Frank-Walter Steinmeier ein großes Fernseh-Duell geliefert haben. Dabei haben sie nur - ziemlich zahm - mit Worten gekämpft.

Das war früher anders: Schon antike Sagen erzählen von Zweikämpfen, die mit dem Schwert und bis zum blutigen Ende ausgefochten wurden. Im Mittelalter galt der Ausgang eines Ritter-Duells manchmal sogar als Gottesurteil. Wer dem Gegenüber kräftig die Rüstung verbeulte, der war im Recht.

In späteren Zeiten fanden Duelle meistens bei Nacht und Nebel statt, denn offiziell waren sie verboten. Es gehörte aber über Jahrhunderte in bestimmten Gesellschaftskreisen fast zum guten Ton, sich mit dem Degen zu durchbohren, oder sich mit Pistolen zu beschießen. Wer sich in seiner Ehre gekränkt fühlte, durfte vom Widersacher "Satisfaktion" (Genugtuung) fordern. Es gab, wie bei Merkel gegen Steinmeier, feste Regeln. Während aber Politiker heute schlimmstenfalls eine Blamage erleiden, gab es damals häufig schwere Verletzungen oder gar Tote. Ein prominentes Opfer war der russische Dichter Alexander Puschkin (1837).