Die Gewerkschaft Ver.di hat ihre Mitglieder im Klinikum Bad Bramstedt zu einem Warnstreik aufgerufen. Mitarbeiter werden heute von 9 bis 11 Uhr in einen Ausstand treten. Kurz danach beginnt die nächste Tarifverhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft und der Geschäftsführung.

Bad Bramstedt. Der Tarifkonflikt schwelt bereits seit Monaten. "In einem Sondierungsgespräch Ende 2008 einigte man sich auf Tarifverhandlungen auf der Grundlage des Tarifvertrags Öffentlicher Dienst", sagte Sabine Daß, Gewerkschaftssekretärin bei Ver.di. "Mit jeder Verhandlungsrunde wich die Geschäftsführung mehr von diesem Ziel ab." Der Arbeitgeber wolle sich vom Bundesangestellten-Tarifvertrag verabschieden, auf den sich die Arbeitsverträge der meisten Beschäftigten beziehen. Das letzte Angebot datiert nach Gewerkschaftsangaben vom Juli und habe eine Erhöhung von zwei Prozent auf der Grundlage der Gehaltstabelle 2004/2005 vorgesehen. Außerdem stellte das Klinikum eine Einmalzahlung von 300 Euro in Aussicht. Ver.di lehnte ab.

"Es kann nicht sein, dass Beschäftigte seit Jahren mit ihren Gehältern den Ausbau und die Modernisierung des Klinikums erwirtschaften und dafür Gehälter erhalten, die es einem Alleinverdiener nicht ermöglichen, eine Familie zu versorgen", sagte Daß. Würde die Klinik sich in einer wirtschaftlichen Notlage befinden, wären die Beschäftigten die ersten, die zur Sanierung beitragen würden. Das hätten sie in den vergangenen Jahren bewiesen. Eine Notlage liege allerdings nicht vor, eher das Gegenteil. Daß: "Wir unterhalten uns also über die politische Frage: Was sind mir meine Mitarbeiter wert im Vergleich zu Ausbau und Modernisierung?"