Bis 2013 muss die Norderstedter Verwaltung eine Menge an neuen Krippenplätzen für die Kinder unter drei Jahren schaffen. Denn ab dann gilt der Rechtsanspruch auf die Betreuung der Kleinsten.

Norderstedt. Doch schon bevor die Verwaltung dem Jugendhilfeausschuss heute Abend ab 18.15 Uhr im Sitzungssaal 2 des Rathauses ihre Planung für den Ausbau der Krippen in der Stadt vorlegen wird, hagelt es Kritik. Denn die Planungsziele der Stadt sind bereits bekannt.

In der Beschlussvorlage wird für Krippen lediglich die gesetzliche Zielgröße von 35 Prozent vorgeschlagen. Das heißt: 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren haben 2013 die Garantie auf einen Betreuungsplatz. Derzeit verfügt die Stadt über etwa 400 Krippenplätze und deckt damit gerade mal den Bedarf von 20 Prozent der Knirpse in der Stadt. Für Katrin Schmieder, Vorsitzende der Kreiselternvertretung, ist die Planung der Stadt völlig ungenügend: "Heute besteht in Norderstedt bereits ein Bedarf bei etwa 45 Prozent der Eltern." Für 2013 sei von einem noch steigenden Bedarf auszugehen. Schmieder: "Die Verwaltung einer leistungsstarken und familienfreundlichen Stadt will sich mit dem Durchschnitt zufrieden geben. Vielleicht sollte man Heiratswilligen auf dem Standesamt gleich einen Antrag auf einen Krippenplatz mitgeben." Nicht besser sehe es bei den Hortplätzen aus. Hier schlägt die Verwaltung schlicht vor, die bisherige Versorgungsquote von 15 Prozent fortzuschreiben, obwohl, so Schmieder, es sich in den letzten fünf Jahren gezeigt habe, dass diese Quote nicht annähernd den Bedarf deckt.

Anette Reinders von der GALiN teilt Schmieders Position: "Wir werden daher beantragen, die Versorgungsquoten auf mindestens 40 Prozent im Krippenbereich sowie für Schulkinder auf 30 Prozent im Hortbereich anzuheben."