Die Gewerkschaften Ver.di und NGG rufen Beschäftigte im Kreis Segeberg auf, Dumpinglöhne per Internet zu melden.

Kreis Segeberg. Sie gehen einer geregelten Arbeit nach. Und das jeden Tag in Vollzeit - und können sich trotzdem nicht über Wasser halten. Viele Menschen sind trotz ihres Einkommens auf staatliche Unterstützung angewiesen. Laut den Gewerkschaften Ver.di und NGG leben im Kreis Segeberg 3300 "Aufstocker".

Vor der Bundestagswahl wollen Ver.di und NGG eine Bestandsaufnahme der Einkommenssituation im Kreis Segeberg machen. Im Fokus dabei: die Niedriglöhne. "Die sogenannten Aufstocker können von dem, was sie mit ihrer Arbeit verdienen, nicht leben. Schuld daran sind häufig Niedriglöhne von 5,50 Euro oder weniger", sagt Sabine-Almut Auerbach. Für die Geschäftsführerin des Ver.di-Bezirks Südholstein ist es ein unhaltbarer Zustand, wenn Menschen trotz Vollzeitarbeit auf Geld aus dem Hartz-IV-Topf angewiesen sind. "Wir wollen wissen, wie gut oder wie schlecht Chefs im Kreis Segeberg bezahlen", sagt Lutz Tillack von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Der Geschäftsführer der NGG-Region Hamburg-Elmshorn kündigte ein bundesweites "Niedriglohn-Barometer" an. Für dessen Ausschlag nach unten seien auch im Kreis Segeberg gezahlte Dumpinglöhne entscheidend. "Gerade Frauen verdienen oft extrem wenig", so Tillack. Friseurinnen, Kellnerinnen oder Verkäuferinnen in Bäckereien arbeiteten häufig im unteren Lohnspektrum.

Die Gewerkschaften Ver.di und NGG treten für einen gesetzlichen Mindestlohn von 7,50 Euro pro Stunde ein. Sie appellieren an Beschäftigte im Kreis Segeberg, Dumpinglöhne zu melden - per Internet unter www.dumpinglohn.de . Betroffene können sich auch direkt an den Ver.di-Bezirk Südholstein (Tel. 04321/70 76 50) oder an die NGG-Region Hamburg-Elmshorn (Tel. 040/285 83 13) wenden.

Sind Sie ein "Aufstocker"? Wenn Sie an einer Berichterstattung ihrer ganz persönlichen Arbeits-Situation interessiert sind oder Fälle von krassen Dumping-Löhnen im Kreis Segeberg kennen, dann melden Sie sich bei der Redaktion der Norderstedter Zeitung. Schreiben Sie uns eine E-Mail unter nz@abendblatt.de oder rufen sie an: Tel. 040/300 61 01 04. Ihre Angaben werden selbstverständlich vertraulich behandelt.

www.dumping-lohn.de