Jaqueline Bickerstaff aus den Midlands in Großbritannien fährt leidenschaftlich gern Motorrad.

Kaltenkirchen. Sie schwört dabei auf ihre 83 Jahre alte H.R.D. mit 490 Kubikmeter Hubraum. Man sieht es der Maschine an, dass sie viel "erlebt" hat. Denn dieses Vehikel war schon in den Vereinigten Staaten, der ehemaligen Sowjetunion und in ganz Europa unterwegs. Am Sonnabend ging Jaqueline Bickerstaff als einzige Teilnehmerin bei der 7. Internationalen Motorrad-Veteranenfahrt in Kaltenkirchen an den Start. Die 64-Jährige war mit ihrem betagten Zweirad direkt von der Insel angereist. "Vor drei Jahren war ich das erste Mal bei diesem Rennen dabei, das macht richtig Spaß!", betont Jaqueline Bickerstaff.

Die 134 Teilnehmer mussten an zwei Tagen Teilstrecken abfahren, dabei durften sie eine Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde nicht überschreiten. "Gefahren wird nach Gefühl, da der Tacho abgeklebt wird", berichtet Benno Fricke aus Struvenhütten, der eine BMW R 42 aus dem Jahr 1927 fährt.

Für Zuschauer und Teilnehmer war das Motorrad-Veteranentreffen mit Maschinen bis Baujahr 1945 eine ganz besondere Zeitreise. Das älteste Modell zeigte Horst Klett aus Geretsried, der eine "Achilles" aus dem Jahr 1901 fuhr. Stefan Kehrls darf eine Mars 22S, ein Mofa, Baujahr 1956, sein Eigen nennen. Bevor dieses Vehikel überhaupt fahren konnte, musste der Tank entrostet werden, Getriebeöl, Reifen und Seilzüge ausgewechselt werden.

Jahrelange Arbeit und viel Geld stecken die Fahrer in die Restaurierung der Maschinen, manche brauchen sehr lange, um die Oldies auf zwei Rädern irgendwann überhaupt richtig fahren zu können.