Einen Termin für das geplante Benefiz-Spiel gibt es noch nicht. Eintracht Norderstedt hat bisher 21 000 Euro an Spenden gesammelt.

Norderstedt. Der tragische Tod des 14-jährigen Fußballspielers Arlind "Ali" Berisha im Februar hat eine Welle der Hilfsbereitschaft in ganz Deutschland ausgelöst. Rund 21 000 Euro konnte Eintracht Norderstedt der Familie bisher übergeben. Aber damit sind noch immer nicht alle Ausgaben gedeckt. Vorgesehen ist deshalb, dass die Bundesligamannschaft des HSV zu einem Benefiz-Spiel in das Edmund-Plambeck-Stadion kommt.

40 Euro und ein handgeschriebener Gruß der C-Jugend des ESV Lokomotive Falkenberg in Brandenburg - das ist die bisher letzte Spende, die bei Eintracht Norderstedt eingegangen ist. So geht es schon seit Monaten. "Es ist unglaublich, aus welchen Teilen Deutschlands Geld angekommen ist", sagt Eddy Münch, Vizepräsident von Eintracht Norderstedt. Die Nachricht vom tragischen Tod des jungen Fußballers hatte sich per Internet in ganz Deutschland verbreitet. Der Junge war am 28. Februar bei einem Punktspiel seiner Mannschaft gegen den HSV unglücklich mit einem Gegenspieler zusammengestoßen und hatte sich dabei eine schwere Schädelverletzung zugezogen. Er verstarb einen Tag später im Krankenhaus. Eintracht Norderstedt richtete sofort ein Spendenkonto ein, denn Arlinds Mutter Shpresa ist seit zwei Jahren Witwe und verfügt nicht über die finanziellen Mittel, um für die entstehenden Kosten aufzukommen.

Als Eddy Münch der Mutter die Geldspende aus Brandenburg überreicht, ist sie zu Tränen gerührt. Verleger Heino Meincke hatte anlässlich des Auswahlspiels Hamburg gegen Schleswig-Holstein am 10. Juni im Stadion 750 Euro gesammelt und überreichte das Geld ebenfalls. Der elfjährige Flamur muss seiner Mutter die Worte übersetzen, denn sie spricht nur wenige Worte Deutsch.

Für Eddy Münch und den Eintracht Norderstedt ist es ein Bedürfnis, der Familie zu helfen. Er weiß, dass enorme Kosten auf sie zugekommen sind: Alleine die Überführung des Verstorbenen in die Heimat der Familie hat 6000 Euro gekostet. Auch die Anteilnahme der Bevölkerung in Klina im Kosovo war offenbar überwältigend: Mehr als 10 000 Menschen sind zur Beerdigung gekommen, berichtet Flamur. "Wir haben eine große Familie und viele Freunde", sagt der Junge und sieht dabei seine Mutter an, die zustimmend nickt. Der tragische Tod des Jungen hat auch in seiner Heimat für Aufmerksamkeit und Gesprächsstoff gesorgt. Eddy Münch hat sich von Shpresa Berisha Quittungen und Rechnungen zeigen lassen, damit er weiß, wofür das Spendengeld benötigt wird. "Es ist sehr nett, dass sie uns helfen", sagt die Mutter von Arlind und Flamur. Sie sagt es in ihrer Heimatsprache, der Sohn übersetzt es.

Eddy Münch ist zuversichtlich, dass die Bundesligastars vom HSV eines Tages tatsächlich in Norderstedt anrücken, um ein Benefiz-Spiel auszutragen. Eigentlich war alles bereits abgesprochen, aber die Umstrukturierung im Verein macht die Sache etwas schwieriger. "So lange der HSV in drei Wettbewerben mitmischt, läst Trainer Labbadia keine sonstigen Spiele in der Woche zu", sagt der Eintracht-Vize. Einen anderen Termin hat er abgesagt: Dann nämlich sind alle Nationalspieler auf Länderspielreise.