Vor ein paar Wochen sah es noch so aus, als bekomme Norderstedt weder eine neue Musikschule, noch eine dauerhafte Gastronomie für den Stadtpark.

Norderstedt. Jetzt ist alles anders: Die Musikschule ist beschlossene Sache, samt Café. Und die dauerhafte Gastronomie auch.

Der Wirt des "Alten Reporter", Christian Steinbach, Stadtpark-Geschäftsführer Kai Jörg Evers und Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote haben am Donnerstagabend Nägel mit Köpfen gemacht. Steinbach wird sein Projekt "Erlebnisgastronomie" im direkten Anschluss der Landesgartenschau 2011, also ab Herbst 2011 umsetzen. Steinbach bekommt dazu von der Stadt in Erbpacht ein Grundstück am Stadtparksee. Für den Bau des Gastro-Gebäudes kommen Steinbach und mehrere Partner komplett auf. Dass Steinbach schon während der Landesgartenschau loslegt, konnte nicht realisiert werden. Im Kern sprechen dagegen Probleme mit den Konzessionen. Die Landesgartenschaugesellschaft verdient während der 171 Gartenschau-Tage viel Geld mit der Vergabe der Konzessionen an einen Caterer, der die Besucher in einer "Mobilen Gastronomie" versorgen soll. Steinbach hat Verträge mit anderen Bier- oder Eislieferanten. Das birgt Probleme, weil die Konzessionäre der Gartenschau auf Exklusivität pochen. "Außerdem müsste jeder, der nur bei Steinbach ein Bier trinken will, Eintritt für die Gartenschau zahlen", sagt Grote.

Der Zeitplan ohne Landesgartenschau ist für Steinbach und seine Geldgeber - Brauereien, Vertriebsfirmen und eine Bank - weitaus entspannter. "Ich hatte zunächst einen kleineren Restaurant-Bau für etwa 3,3 Millionen Euro geplant. Diese Pläne könnte man ausbauen, das würde im Endeffekt 4,8 Millionen Euro kosten", sagt Steinbach, der nun erst mal in Ruhe planen möchte. Das bereits vorgestellte Konzept gilt noch: Auf 1500 Quadratmetern Nutzfläche soll eine multifunktionale Gaststätte entstehen - Café, Bar, Festsaal und Restaurant in einem. Tagsüber will er "Erlebnis-Gastronomie" zu günstigen Preisen bieten, Speisen und Getränke sollen die Kunden per Knopfdruck auf einem Mini-Computer bestellen können. Das Essen werde dann über eine Rutschbahn auf den Tisch flitzen. Abends soll in einem edlen "Marktrestaurant" die offene Show-Küche zaubern. Steinbach plant mit 550 Sitzplätzen plus Biergarten. "Ich muss den Laden nur ein Vierteljahr lang voll haben - dann finanziert sich die Sache", sagt Steinbach. "Man muss da also Profi rangehen. Laienhaft ist nicht gut."