Nach Ansicht der Liberalen im Kreis Segeberg ist die “Auflösung des Landtags dringend geboten“.

Norderstedt. Nach zwei Jahre währendem Überlebenskampf der Großen Koalition, so FDP-Kreisvorsitzender Joachim Behm als Reaktion zum Aus der Kieler Regierung, seien die Kreisreform gescheitert, die Landesfinanzen zerrüttet und man habe den katastrophalen Niedergang der Landesbank erlebt. Behm: "Das Land hat es nicht verdient, so lange von einer von Katastrophe zu Katastrophe taumelnden Regierung geführt zu werden."

Der Termin einer vorgezogenen Landtagswahl komme überraschend, die Kreis-FDP jedoch sei gerüstet. Es habe auch etwas Gutes, so Behm, wenn mit Bundestagswahl und Landtagswahl "das Getöse gegenseitiger Anfeindungen ein Ende hat".

Wie kommen das Ende der Kieler Koalition und die sich streitenden Volksparteien CDU und SPD bei den Norderstedter an? Die NZ fragte gezielt bei den jungen Wählern nach. Für Fabian Maniezki (19) ist das Scheitern der Landesregierung nur folgerichtig: "Eine Große Koalition bringt generell nicht solchen Erfolg. Mein politisches Ziel wäre eine Zusammenarbeit zwischen Grünen und Linken, das wäre ein neuer Ansatz, ist aber wohl unrealistisch. Die SPD in Kiel hat viel zu sehr an Profil verloren. Es war am Ende eine reine CDU-Regierung." Auch Mitschülerin Manuela Graf (18) aus Norderstedt ist nicht überrascht: "Ich bin grundsätzlich kritisch, was die Zusammenarbeit in einer Großen Koalition betrifft. Zuletzt war die Abstimmung der Parteien in Schleswig-Holstein der reine Horror! Das hatte keine Zukunft mehr."

Melina Bot (18) aus Norderstedt macht aus ihrem Politikverdruss keinen Hehl: "Solange die Politiker es einfach nicht hinkriegen, interessiert mich das Ganze nicht mehr besonders. Für uns junge Leute tun Politiker aller Parteien einfach zu wenig."